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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 129 -
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129 hat man an den Pferdeskeletten verzierte, vergoldete oder versilberte Knpserplatten gefunden, welche sehr ähnliche plump gezeichnete phantastische Thiergestalten vorstellen. Zwischen den Thierdarstellungen der erwähnten Knrgane nnd jenen des Michatkower Goldschatzes besteht der Hauptunterschied darin, daß hier die Außenseite mit den erwähnten Rosetten nnd Knöpfen bedeckt, die Kehrseite mit einer Nadel versehen ist, während die Objecte aus den Knrganen mit solchen Rosetten nicht verziert sind und an dem Pferdegeschirr vermittelst eines an der Kehrseite angebrachten Öhres befestigt waren. Nach dem Gesagten kann man vermuthen, daß die Denkmäler der ersten Gruppe des Goldschatzes vou Michatköw verhältnißmäßig älter sind und wahrscheinlich außerhalb Galiziens in der Donaugegend (wo man ähnliche Erzeugnisse entdeckt hat) in pannonischer Abart des I^a I'eae-Stils verfertigt und von dort vielleicht durch das keltische Volk der Bastarnen nach Galizien gebracht worden sind. Die Denkmäler der zweiten Gruppe, das heißt die Fibclplattcn mit Thierdarstellnngen nnd vielleicht auch jenes stillose Gefäß in Gestalt einer Schale wurden wahrscheinlich verhältnißmäßig später bereits in der Dniester-Gegend Galiziens nach dem Zusammentreffen mit den skythisch-sarmatischen Völkern, an welche die Bastarnen unmittelbar in Osten grenzten, hergestellt. Ans der flachen Gestalt dieser Thier- sibeln, den großen Dimensionen, der paarweisen Znsammenstellung und der Analogie in den skythisch-sarmatischen Knrganen kann man vermuthen, daß sie auch zur Verzierung des Pferdegeschirrs und nicht des menschlichen Gewandes dienen sollten. Wir sehen demnach, daß im Goldfunde von Michatköw Gegenstände zum männlichen und weiblichen Cvstüm, sowie zum Pferdegeschirr sich befiudeu. Römische Periode. Seit der Zeit der Unterwerfung Pannoniens durch die Römer zu Anfang der christlichen Ära näherten sich die Cultur und die Grenzen des römischen Weltreiches immer mehr den Karpathen, bis endlich im Jahre 106 n. Chr. nach der definitiven Eroberung Daeiens dnrch Kaiser Trajan und der Einrichtung dieser Provinz, welche das heutige Siebenbürgen, Rumänien, Bukowina und einen Landstrich Galiziens bis zum Pruth und der Mündung des Zbrncz in den Dniestr umfaßte, die römische Staatsgrenze zum Theile die Karpathen überschritt. Die römische Cultur kam so in unmittelbare Berührung mit dem Gebiete des heutigen Galiziens und konnte auf dieses unmittelbaren Einfluß üben, bis auf Kaiser Aurelian, der, ermüdet durch die langen Kämpfe mit den Geten, Daken nnd anderen von Osten und Nord-Osteu eindringenden Völkern (274 n. Chr.), Dacien räumte und die Staatsgrenze wieder an die Donau verlegte. Während der Zeit ihrer Herrschaft in Dacien (im II. und III. Jahrhundert n. Chr.) mnßtrn die Römer, uach den vorhandenen Denkmälern zu schließen, ziemlich regen Verkehr mit den diesseits der Karpathen gelegenen Gebieten, besonders mit der in nächster Nähe der Staatsgrenze gelegenen Gegend am Dniestr nnd Pruth gepflogen haben. In Horodniea Galizien. 9
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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