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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 139 -
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139 jedenfalls mit dem Piastenreiche noch nicht verbunden. Einer zeitgenössischen Quelle verdanken wir die sichere Knnde, daß Krakan neben Prag zu den Hauptorten des böhmische» Herzogthums gezählt wurde. Es war die Zeit, in der die beiden emporstrebenden Geschlechter der Piasten und Premysliden die benachbarten Stämme unter ihre Botmäßigkeit zn bringen suchten. Sie hielten freundschaftlich zn einander, so lange sich die Eroberungs- kreise der Fürsteuhäuser noch uicht berührten. Der Piaste Mieszko war mit Dnbravka, der Tochter des Böhmenherzogs Boleslav des Gransamen, welcher der entscheidende Einflnß ans seine Bekehrung zum Christenthum zugeschrieben wird, verheiratet. Schwiegersohn und Schwiegervater waren enge verbunden, sie unterstützten gemeinschaftlich den Baiern- herzog Heiurich in dessen Bemühungen um die Krone nach dem Tode Ottos I. Bald ist es aber zu einem Zusammenstoß gekommen; das zielbewußte Bestreben der Piasten, sämmtliche Lechitenstümnie zu einem Ganzen zu vereinigen, machte den Premysliden ihre Eroberungen streitig. Seitdem stehen sich die beiden slavischen Dynastien feindselig gegenüber und eröffnen der Kaiserpolitik weiten Spielraum zu wirksamen Eingriffen in ihre beiderseitigen Beziehungen, wodurch das Emporkommen der einen Macht dnrch die andere im Zaum gehalten wird. Gegen Ende des X. Jahrhunderts beginnen diese Kämpfe, indem das Krakauer Gebiet den Böhmen entrissen nnd dem Piastenreiche einverleibt wird. Im Gegensatz zu dem eigentlichen Stammgebiete der Polen an der Warthe, zu Alt- poleu oder Großpolen, wird das neugewonnene Land an der oberen Weichsel als Neu- polen oder Kleinpolen bezeichnet. Lange behalten die einzelnen Stammgebiete, welche von den Piasten zu einem Reiche verbunden wurden, ihr eigenthümliches Gepräge, besonders tritt aber der scharfe Gegensatz zwischen Großpolen und Kleinpolen hervor und bildet ein bedeutendes Moment in der polnischen Geschichte der nächsten Jahrhunderte. Der politische Gesichtskreis der Großpolen erstreckt sich gegen Westen und Norden, der Ostsee und den stammverwandten Westlechiten zn, während das Interesse Kleinpolens, an die südlichen und östlichen Grenzen gebuudeu, durch die Beziehungen zu Ungarn und dem rnthenischen Reiche vor Allem in Anspruch genommen wird. Der Schwerpunkt des Reiches lag unter den ersten christlichen Piasten entschieden in Großpolen. Das Herrscherhaus fühlte sich dort heimisch, die Beziehungen zum Kaiser- reiche und dessen Marken standen im Vordergrunde der politischen Angelegenheiten nnd erhöhten die Bedeutung des westlichen Grenzgebietes. Dort entstanden anch die ältesten Pflanzstätten des Christenthums, welches sich allmälig über andere Stammgebiete verbreitete. In Posen wurde das älteste polnische Bisthum errichtet, dem Magdeburger Erzbisthum untergeordnet. Im Jahre 1000, während der Pilgerfahrt des Kaisers Otto III. znm Grabe des heiligen Adalbert, welcher drei Jahre zuvor den Märtyrertod erlitten hatte, wnrde in Gnesen das Erzbisthum begründet, dessen Sprengel die nenerrichteten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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