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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 152 -
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152 (Kämmerer, Truchseß, Schwertträger u. s. w.), wurden aber zu Laudesämtern umgestaltet. Dagegen entstand ein neuer königlicher Hof, welcher den Mittelpunkt der in der Gründung begriffenen Ceutralverwaltung bildete. Von den Gebieten der alten Piastenmonarchie lagen Schlesien, Mazowien und ein Theil von Kujawieu außerhalb des Königreiches. Die Fürsten dieser Gebiete, der Einheitsidee abhold, erblickten im bloßen Bestehen des König- thums eine Gefahr für ihre Stellung und schlössen sich den Feinden desselben, Johann von Böhmen und dem Deutschen Orden, an. Der Verlust Pommerellens war für den neuen Staat sowohl in politischer als anch in volkswirtschaftlicher Beziehung ein harter Schlag. Ohne Zutritt zum Meere, ohne die Weichselmündungeu schien Polen aller Mittel beraubt, sich zu einem kräftigen Staatswesen zu entfalten. So betrachtete auch der Stifter des Königreiches die Wiedererwerbung Pommerelleus als feine Lebensaufgabe. Vergebens suchte er dieses Ziel durch den Proceß zu erreichen, den er gegen den Deutschen Orden vor dem päpstlichen Stuhl führte; dem güust gen Urtheil, durch das ihm der Besitz des entrisseneu Gebietes zugesprochen wurde, mußte erst durch die Waffen Geltung erkämpft werden. Der mächtige, reiche Orden, der in seinen zahlreichen Häusern in Deutschland eine so ergiebige Quelle der Erneuerung seiner Kräfte besaß, war Polen weit überlegen. Vier Jahre (1328 bis 1332) wüthete in den Nachbarländern der furchtbare Krieg, in welchem die Grenzen des Ordensstaates durch die Eroberung Knjawiens weit in die polnischen Länder vorgeschoben wnrden. Mitten in den Rüstungen zur Fortsetzung des Krieges starb König Wtadystaw am 2. März 1333. Der Streit mit dem Orden wurde unter Kazimir dem Großen (1333 bis 1370) friedlich beigelegt. Der junge König erkannte richtig die Absichten des Ordens, der durch die Erwerbung polnischer Grenzländer für seinen Besitz an der Ostsee festen Halt zu gewinnen suchte. Dem gewaltigen Feinde, welcher mit den Lnxenbnrgern und den mazowi- schen Fürsten im Bündniß stand, war Polen in seinem damaligen Zustande nicht gewachsen; die Fortsetzung des Krieges bedrohte den Bestand des jungen Königreiches. So war es die erste Sorge Kazimirs, den weiteren Eroberungen des Ordens Schranken zu setzen und wenigstens das Grenzland wiederzugewinnen, welches Polen in dem letzten Kriege verloren hatte. Es gelang ihm zuerst sich mit den Luxemburgern auseinanderzusetzen, nachdem er sie mittelst eines feinen diplomatischen Spieles durch seine Beziehungen zu den Wittelsbachern eingeschüchtert hatte. In dem Frieden, der 1343 mit dem Orden geschlossen wurde, verzichtete Kazimir auf Pommerellen, erwirkte aber die Rückgabe Kujawieus uud gewauu die Möglichkeit, seine Kräfte nach einer anderen Richtung zu entfalten, wo er für die im Westen erlittenen Verluste reichlichen Ersatz zu finden hoffte. Es eröffneten sich nämlich an den südöstlichen Grenzen Polens weite Aussichten auf Erwerbungen, in deren Erhaltung und Ausdehnung Kazimir der Große seine Lebens-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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