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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 154 -
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154 verband sich innig mit denen des Staates, dessen Schutz sie ihren Aufschwung verdankten, und führte sie zu einem engen Anschlüsse an das nationale Königthum, dem gegenüber sie noch vor kurzem eine so feindselige Stellung eingenommen hatten. So gewann das Königreich Polen uuter der Herrschaft Kazimir des Großeu immer mehr an innerer Kraft. Neben der Sorge um die Hebung des Wohlstandes, neben der gewissenhaften und strengen Ansübuug der Rechtspflege war der König vorzugsweise durch unermüdliche Thätigkeit auf dem Gebiete der Gesetzgebung in Anspruch genommen. Er war weit davon entfernt, dem Lande neue Gesetze aufzudrängen; mit größter Schonung des bestehenden Herkommens, von dem das Rechtsbewnßtsein des Volkes durchdrungen war, wurde die Niederschreibung des nationalen Gewohnheitsrechtes in Angriff genommen, wobei man die bedeutendsten Unterschiede zwischen den Gewohnheiten einzelner Länder auszugleichen und somit der festeren Einigung des Staates vorzuarbeiten suchte. Kazimir hoffte auf eine Fortentwicklung des nationalen Gewohnheitsrechtes ans der von ihm erschlossenen Bahn; im Zusammenhang damit stand unzweifelhaft diejenige Schöpfung des großen Königs, welche alle seine Werke überdauerte, die im Jahre 1364 erfolgte Errichtung der Universität Krakau, an welcher, seinen Absichten zufolge, dem Studium des römischen und canonischen Rechtes die vornehmste Stelle eingeräumt wurde. Eine der wichtigsten Ausgaben, welche das wiedergeborene Königthum zu lösen hatte, bestand in dem Ausbau des Staates, mit dem bedeutende Gebiete des ehemaligen Piastenreiches iu keiner Verbindung standen. Kazimir verzichtete darauf, die schleichen Fürstenthümer, die bereits seit langer Zeit Polen entfremdet, mit der einzigen Ausnahme vou Schweidnitz, die Lehenshoheit der böhmischen Krone anerkannt hatten, unter die Botmäßigkeit Polens zu bringen. Dagegen gelang es ihm, Mazowien durch Einführung des Lehensverhältnisses dauernd mit dem Königreich zu verbinden. Es war die Frucht einer besonnenen, jahrelang mit Umsicht geführten Politik, durch welche er Kaiser Karl IV. die Ansprüche der böhmischen Krone auf die Lehenshoheit über Ptock aufzugeben und die mazowischen Piasten zum festen Anschlüsse an Polen bewog. Im Jahre 1355, nachdem die mazowischen Fürstenthümer zu einem Ganzen wieder vereinigt worden waren, empfing Ziemowit III. sein Herzogthnm von der Krone Polen zu Lehen. Durch die Erwerbungen im Osten und das kräftige Walten des weisen Königs im Innern war Polen zu einer bedentenden Macht emporgestiegen. Kazimir wußte sein Ansehen den Nachbarmächten gegenüber zu bethätigen, indem er an den gegenseitigen Beziehungen der Luxemburger, der Habsburger und der verwandten Anjons keinen geringen Antheil nahm. Dadurch wurde Polen aus der bisherigen Absonderung herausgerissen und in nnmittelbare Berührnng mit den internationalen Angelegenheiten Mitteleuropas gebracht. Die Richtung der Politik Kazimir des Großen war dnrch sein enges Bündnis; mit dem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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