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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 169 -
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169 schimpfliche Joch abwerfen konnten. Auch Daniel vermochte die Demüthigung, die er erfahren, nie zu verschmerzen; seine und seines Volkes Befreiung war von nun an das Ziel, dem er nachstrebte nnd das er durch deu Anschluß an die westlichen Staaten zu erreichen hoffte. Vor Allem trachtete Daniel in dem furchtbar entvölkerten Lande Ansiedluugeu durchzuführen und es dnrch Burgen und Städte zu befestigen. Eine Menge der letzteren wurden entweder aus ihren Trümmern wieder aufgerichtet oder neu gebaut. Unter diesen waren die bedeutendsten: Chetm, wohin Daniel anch seine Residenz verlegte, und die Stadt, die er seiuem Sohue Lew (Leo) zu Liebe Lwöw (Lemberg) benannte und die das erstemal im Jahre 1259 erwähnt wird. Zu Ansiedlern dieser neuen städtischen Gemeinden wurden besonders Deutsche und Polen herbeigerufen, infolge dessen das fremde Element im Lande überhandnahm und die rnthenischen Städte fortan ihren nationalen Charakter verloren. Daniel war auch der erste der rutheuischeu Fürfteu, der ein aufrichtiges Begehren knndgab, in den Kreis der westeuropäischen Monarchen aufgenommen zu werden. Er lebte schon lange in freundschaftlichen Verhältnissen mit den Fürsten von Mazovien. jetzt schließt er Freundschaft auch mit dem Herzog vou Krakau. Er kuüpst ein intimes Verhältniß mit dem Beherrscher von Lithauen, Mendog an, der das römische Christenthum annahm, und vermählt seinen Sohn Szwarno mit einer Tochter desselben. Er versöhnt sich nun auch mit seinem Gegner Bela IV. von Ungarn, dessen Tochter Konstanzia sein Sohn Lew zur Frau nahm. Er strebt noch weiter hinaus, er vermählt seinen jüngeren Sohn Roman mit der Erbin der Babenberger Gertrnde und kämpft wegen Österreich mit dem König von Böhmen Wenzel I., aus welchem Anlasse der rnthenische Chronist nicht umhin kann rühmend hervorzuheben, daß kein rnthenischer Fürst vor Daniel das böhmische Land bekriegt habe, weder iswiatoslaw der Tapfere uvch Wladimir der Heilige. Aber weuu Daniel unter den westlichen Fürsten Platz fiudeu uud vou dort Hilfe erhalten sollte, so mußte er sich iu die römische Kirche einführen lassen, denn ein griechischer Christ war nach den damaligen Begriffen kein Christ, svndern ein Schismatiker, einem Heiden gleich, dem gegenüber es keine Verpflichtungen gab. Das Volk war gewiß nicht dagegen. Es hatte ja schon einmal, wie wir wissen, seiner Bereitwilligkeit znr kirchlichen Union Ausdruck gegeben. Der Chronist, dem wir das Meiste, was wir von der Geschichte dieser Lande wissen, verdanken, ein hochgebildeter und patriotisch gesinnter Mann, dessen Ansichten wohl als der Ausdruck der damaligen öffentlichen Meinung gelten können, scheint die Beziehungen Daniels zum Westen nnd die kirchliche Union mit warmer Sympathie zn verfolgen. Auch Daniels Mutter draug in ihn, sein Bruder Wasylko war dafür, und da der päpstliche Legat Opizv, die polnischen Fürsten und Herren Hilfe gegen die Heiden versprachen, so entschloß sich endlich Daniel der Union mit der römischen Kirche beizutreten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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