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le awe^is.
kir ^rjeein xa>velZaran, avveälZ. Tenn er liest wohl gar das Evangelium, Alleluja!
Man schrieb das Evangelium auf, Alleluja!
Aber er las nicht das Evangelium, Alleluja!
Denn er las die Theologie > Alleluja!
Die Theologie ^las er) mit vollem Munde (fließend)
Na tscker 2avve6aran, avveäi8.
'I'o ^^arta ^astvva^xapan, a^vedis.
miaperan, a^ve6is
Intsek apeek»^ ^varta.die6alt, a>vecll8.
deeku eeeku jetan m^6an, avveäl3 Alleluja!
Wie die Mönche und Doctoreu. Alleluja!
Und viele der Geschlechter (Generationen) kamen und
t^raA u jer^an tuekt ^z^rjeein, avvoäis gingen. Alleluja!
Und haben jviele) Bücher, dünne und dicke geschrieben,
I'vran i ^sarjam ek^r^eein,
Lariam je^u ar xontin, a^ve^is
^le^i tsekanet asek^erllutiun, avveäls
Kanx >vor ^ane >varde6utiun, a.>veäis. Alleluja!
Sie schickten um Maria, Alleluja!
^Uud sagten:^ Maria uiium Deinen Sohn. Alleluja!
Nicht ihn unterweisen, Alleluja!
Aber von ihm lernen sollen wir. Alleluja!
Am feierlichsten wird das Epiphanienfest begangen; nach der vollzogenen Wasser-
weihe Pflegte der Pfarrer ein Crucifix in das Weihwasserbecken zu versenken. Ein
wohlhabendes Gemeindemitglied bot dann für die Ehre, das Kreuz hervorholen zu dürfen,
eine bestimmte Summe, die oft durch die auf die Frage des Priesters, „wer gibt mehr?"
erfolgeudeu Mehrgebote eine recht beträchtliche Höhe erreichte.
Als armenische Leibspeisen gelten vor Allem der Aantsckedür mit km üt, eine
Suppe mit einer käseartigen Gemüseeonserve und mit dreieckigen fleischgefüllten „Öhrlein";
eines ist aber viereckig und heißt äolvvät (das Glück), wer dieses bekommt, wird noch im
laufenden Jahre heiraten; ferner Reissuppe springe adür), das erwähnte geräucherte
Schaffleisch (^ä/umis oder buseken), ferner verschiedene Mehlspeisen, wie tulmätscl,
und ckatlamÄ, vor Allem aber eingemachtes Obst, wozu man noch heutzutage iu
Ostgalizieu zu den unpassendsten Tageszeiten genöthigt wird.
So haben wir denn, um armenisches Volksleben zu finden, in den östlichsten Winkel
Galiziens flüchten müssen. Die Bevölkerung von Kuty und Umgebung ist aber größten-
theils, wie erwähnt, erst im vorigen Jahrhundert aus Rumänien eingewandert; sie
repräsentirt daher weder in physischer, noch in geistiger Hinsicht den reinen und edleren
armenischen Typus. Dieser ist nur in den Abkömmlingen jener frühesten Einwanderer zu
suchen, die bald nach dem Falle der Stadt Ani und in den folgenden drei Jahrhunderten
das Vaterland verlassen mußten. Daß diese als politische Flüchtlinge dem Adel und
höheren Ständen angehörten, ist klar und in der Natur der Sache begründet. Diese haben
auch in der Zeit ihrer Blüte die Originalität ihrer stolzen .nalio" in verschiedenen
' Die Schriften der Kirchenväter.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Band 19
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Galizien
- Band
- 19
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.48 x 22.34 cm
- Seiten
- 920
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch