Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 470 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 470 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19

Bild der Seite - 470 -

Bild der Seite - 470 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19

Text der Seite - 470 -

470 « entschieden ihre enge Verwandtschaft mit der Bauart der deutschen, besonders der süd- deutschen Städte. Mächtig und doch leicht emporstrebende Thürme, hohe Giebel und Spitzbogen gaben der Stadt Krakau auch im Äußeren den Charakter einer deutschen Stadt. Die ausgiebigste Quelle des Wohlstandes bot aber nicht das Gewerbe, sondern der Handel. Neben dem Reichthum verlieh er auch Welt-und Geschäftskenntniß; er bannte den Sinn nicht in das Weichbild der Stadt, sondern gewährte eine weite Aussicht in die Ferne und bildete Menschen heran, die ob ihrer Gewandtheit und Geschicklichkeit von den Landesfürsten hoch geschätzt und zu den schwierigsten Posten berufen wurden. Ihre Oberen, die Krakauer Gilde, wurden alljährlich von dem Rathe gewühlt. Unter diesen finden wir bis weit ins XV. Jahrhundert nur ausschließlich deutsche Namen, so z. B. im Jahre 1412: Nikolaus Gemelich, Wenyngnerten, Jorge Schiler, Petrus Kaldberg, Jorge Moreustein, Paul Homan. Die Rathsherrenstühle nehmen im Verlause des XV. Jahrhunderts auch vorwiegend deutsche Familien ein, und zwar wiederholen sich da die Namen der reichen Kaufherrendynastien Bochuer, Borg, Myuhard, Platener, Arnsberg. Czirl, Werzing, Falkenberg. Langinclos, Kezinger, Salomon, Swarz, Kisling, Serafin, Fuggar, Betmau und Boner; von polnischen Namen sind nur zwei zu finden. Einzelne von den genannten Familien waren schon im XIV. Jahrhundert zu Macht und Reichthum gelaugt; war es doch ein Werzing (Vierzing, Wierzyuek), welcher (nach Dtugosz) den Landesherrn König Kazimir den Großen, den Kaiser Karl IV. und andere gekrönte Gäste au seiner Tafel bewirthete und mit herrlichen Geschenken bedachte. Gern half er auch den Fürsten in der Noth mit großen Geldsummen aus. Seit der Regierung der Jagieklonen stieg noch die Bedeutung der Krakauer Bürger. Bei jeder Thronbesteigung und der hiermit verbundenen Huldigung wurden ihnen die alten Privilegien erneuert und neue hinzugefügt, so daß sie dem Landadel an Rechten ganz gleichgestellt wurden, besonders seit ihnen unter Johann Albert (im Jahre 1492 iei-ia «zuinta pvst lestuin oinnium Lanetorum) das Privilegium eoaetzualionis cum regni nobilibus, ila ut nullam solvant exaetioiiem ertheilt wurde. Hätten die von deutschen Bürgern bewohnten Städte zusammengehalten und einander gegenseitig unterstützt, so hätten sie wohl auf lange Zeit eine Macht gebildet, die kaum zn beugen gewesen wäre. Jedoch der in Stadtgemeinden so leicht entstehende Partikularismus, egoistische Tendenzen, Neid und Eifersucht ließen kein gemeinsames Band erstarken und so kam es, daß beim ersten Anprall des Landadels gegen das Ansehen und die Macht der Stadtbürger die Städte vereinzelt dastanden. Dieser Anprall galt zunächst der Stadt Krakau, aber mit den Privilegien der Hauptstadt fielen auch die der anderen Städte. Den Anstoß bot bereits ein Ereigniß aus dem Jahre 1461. Ein Ritter, Andreas T^czynski, gerieth in Streit mit einem bürgerlichen Schwertfeger; von Zorn hingerissen versetzte er
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild