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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 535 -
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535 haben sich die Fürstin Marie Czartoryska in Wiqzowniea, Jaroslaner Bezirk, und Graf Hompesch in Rndnik, Bezirk Nisko, erworben. Viele andere Holzerzeugnisse, wie Wirthschaftswagen, Schlitten, Böttchererzeugnisse, Anfertigung von Holzlöffeln n. s. w. werden noch als Hausindustrie oder auch schon als Kleingewerbe betrieben, doch herrscht auch hier noch die alte Tradition. Die Huzulen im Kosöwer Bezirke haben ihre eigenthümliche Holzindustrie. Mit reichem Formensinn begabt, verzieren sie Haus, Thüre, Stube, alles Holzgeräth mit eigenartigen Schnitzereien; sogar das Ochsenjoch, der Holzstiel der Sense, die Kunkel, der Peitschenstiel werden verziert und zwar mit Kerbschnitt, andere Wirthschaftsgefäße, auch Tische, Truhen n. f. w. werden mit Brandtechnik ornamentirt. Der Kerbschnitt (tiefer Schnitt) nnd die Brandtechnik, und zwar mit glühendem Eisendraht, sind uralte Techniken, und die Ornamentmuster sind auch uralten traditionellen Ursprungs. In neuester Zeit schleichen sich leider unpassende Muster ein, und es ist Gefahr vorhanden, daß diese sehr interessante, aus uralterZeit stammende Decorationsweise auf solche Art ganz verloren geht. 4. Erzeugnisse aus S t roh und Schilf. Die vorzüglichste Strohhansindnstrie auf dem Lande und zwar im flachen Lande war und ist die Dachbedeckung, das Strohdach. Bei der Strohbedecknng ist fast die ganze Familie beschäftigt. Nur entlang den Gebirgen und in großen Waldungen sind Holzdächer üblich, meistens werden dazu dünne Bretter oder Bretterabfälle gebraucht. In Gegenden, wo sich Teiche befinden, wird zur Bedeckung Schilf verwendet. Die zweite große Strohhausindustrie ist die Strohhuterzeugung. Der Stroh- hut ist die Kopfbedeckung fast unserer gauzen ländlichen Bevölkerung das ganze Jahr über mit Ausnahme der paar Monate eines strengen Winters. Form der Hüte, wie Art des Geflechtes sind sehr verschieden. Sie werden meistens von den Burschen, die das Biel) weiden, für sich selbst und für die Familie geflochten. Wo Teiche oder Flüsse mit Schilf bewachsen sind, werden Schilfkörbe gemacht, die bei dem Landvolke sehr beliebt sind. Auch sie wechseln in der Form. Von Stroh- und Weidenruthen oder Bindfaden zusammen- gehalten, werden verschiedene Körbe, Tonnen :c. verfertigt, in denen man werthvollere Getreidesamen, gewöhnlich Hülsenfrüchte, aufbewahrt. Zur Gähruug des Brotes werden in viele» Gegenden flache Strohkörbe gemacht, die sehr eigenartig sind. 5. Erzeugnisse aus Leder und Thierfellen. So unentbehrlich die Erzengnisse der Textilindustrie als Bekleidungsmittel sind, so wichtig sind bei uns auch die aus der Haut der Thiere hergestellten Halbfabrikate, als Pelz und Leder; die Zubereitung der Schafpelze, der Pelze unserer jagdbaren Thiere, der Häute des Zugviehes, ist vielleicht Überlieferung der Urzeit, der nordischen Heimat und der Nomadenzeit. Eines der Haupt- Bekleidungsstücke unserer ländlichen Bevölkerung ist der Schafpelz (koSuely. Der Bauer trägt ihn den ganzen Winter, aber auch, besonders Nachts, in anderen Jahreszeiten.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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