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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 558 -
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558 und viel für Instrumente componirte. Sämmtliche Compositionen von Zielinski erschienen zu Venedig im Jahre 1611. Ein Exemplar des Werkes befindet sich im Museum des Fürsten Ladislaus Czartoryski zu Krakau. Der bedeutendste unter den Compouisten des XVI. und XVII. Jahrhunderts ist unstreitbar Nikolaus Gomötka, über dessen Leben wir freilich nur wenig unterrichtet sind. Es läßt sich nur mit ziemlicher Sicherheit behaupten, daß er zu Jaskowiec in Galizien geboren und wahrscheinlich am Hofe der mächtigen Jaslowiecki als Kapellmeister angestellt war. Sein bedeutendstes Werk ist die Musik zu den Psalmen Kochanowski's. Es erschien zu Krakau 1580 im Druck. Gomötka überragt seine Zeitgenossen an Selbständigkeit und Phantasie. Die Mittel, welche die Polyphonie bot, waren für gut geschulte Musiker ein sicherer Weg, um sogar bei mittelmäßigem Talente Tüchtiges zu leiste», Gomötka verfügte über ansehnliche technische Mittel, aber diese dienen zu höheren Zwecken. Fern von der unruhigen und oft ausdruckslosen Beweglichkeit der Stimmen, weiß er mit Meisterschaft seiner einfachen edlen Melodie durch reiche Harmonie ein charakteristisches Gepräge zu verleihen. Das XVII. Jahrhundert war reich an einheimischen Talenten. Das überaus warme Interesse, welches die Könige Sigismund III. und sein Sohn Wladislaus IV. der Musik im Allgemeinen entgegenbrachten, bot strebsamen Musikern mächtige Anregung. Der letzte Komponist unter den Roratisten, welcher im reinen Kirchenstil componirte, war Gregorius Gorezyeki, Pöuiteutiar und Chordirigent an der Kathedrale Krakau (gestorben 1734). Die Werke der alten polnischen Meister ruhen zum größten Theil ungedruckt im Archiv der Kathedrale zu Krakau. Einige davon wurden in dem wichtigen Werke des Vincenz Lilius, welches im Jahre 1604 zu Krakau im Druck erschien, und in ausländischen Sammelwerken veröffentlicht. Das berühmteste und umfassendste Sammelwerk aber aus dem XVI. Jahrhundert wurde von Johannes Montanus und Ulricns Neuberus in Nürnberg herausgegeben. Polnische Schriftsteller, besonders der in Warschau lebende Polinski schrieben werthvolle Aufsätze über alte polnische Meister und ihre Werke. Die bekannte Bibliographie der Musik: Sammelwerke des XVI. und XVII. Jahrhunderts, herausgegeben von Robert Eitner in Berlin, enthält darüber zahlreiche und werthvolle Notizen. Doch sind damit die großen Lücken in der Geschichte der Musik in Polen keineswegs beseitigt und das reiche Quellenmaterial der einheimischen und ausländischen Archive nur theilweise ausgenützt. In dem letzten Jahrzehnt hat der Geistliche Josef Surzynski, Chordirigent und Organist an der Kathedrale zu Posen, mit Eifer und Sachkenntniß die Prüfung des im Kathedralarchiv zu Krakau befindlichen Materials vorgenommen. Surzynski veröffentlichte bis jetzt drei Hefte der , Klonumenta musices sacrae in?olonia", welche außer werthvollen biographischen und historischen Notizen zahlreiche Compositionen polnischer Meister des XVI, und XVII. Jahrhunderts liefern.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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