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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 652 -
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652 auch Legenden Verbreitung, welche auf dem zu Kiew verfaßten peeerskH basiren. Dieselben wurden namentlich dadurch populär, daß die Geistlichkeit die in der kirchenslavischen Sprache geschriebenen Legenden dem Volke in der Volkssprache vorerzählte. Als Denkmäler des damaligen Gerichtsverfahrens in verschiedenen Rechtsangelegen- heiten verdienen zahlreiche Urkunden erwähnt zu werden. Obwohl das Fürstenthnm Haliez bereits im Jahre 1340 dem polnischen Reiche einverleibt worden war, wurden hier die Rechtsurkunden im XIV. und auch in der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts größtentheils in rnthenischer, und erst zufolge der Entscheidung des Landtags zu Jedlua (1433) fast nur in lateinischer Sprache verfaßt. Die Wiedergeburt der classischen Studien in Europa, sowie das Zeitalter der deutschen Kirchenreformation übten auch auf das südwestliche Rußland und anf Galizieu insofern einen Einfluß aus, als daselbst Buchdruckereien errichtet und Bibelüber- setzungen vorgenommen wurden. Die erste Buchdruckerei behufs Drucklegung slavischer Kirchenbücher wurde um das Jahr 1491 in Krakau gegründet. Daselbst hat ein Deutscher, namens Sweipolt Fiol, mehrere Kirchenbücher für die rutheuischen Bekenner der griechisch-orientalischen Confefsion mit cyrillischen Lettern gedruckt, doch wurde er um dieses kühnen Unternehmens willen von dem bischöflichen Gerichte zur Verautwortuug gezogen. Achtzig Jahre später (1573) gründete der aus Moskau flüchtige Iwan Fedorow die erste Bnchdrnckerei in Lemberg. Mit der ersten Bibelübersetzung befaßte sich behufs „der rechten Belehrung des gemeinen Volkes" Franz Skorina, Doctor der Medicin. Seine mit Hilfe des böhmischen und des kirchenslavischen Textes verfertigte weißrussische Bibelübersetzung, später auch in Galizien bekannt nnd vielfach abgeschrieben, legte er zu Prag (1517 bis 1519) in Druck. Später (1525 bis 1526) druckte er noch die Apostelgeschichte und ein Andachtsbuch zu Wilna. Unabhängig von der dem Volke wenig oder auch gar nicht zugänglichen und verständlichen Literatur entwickelte sich, zum großen Theile auf Grund der alten Über- lieferungen, eine überaus reiche mündliche Liederdichtung, in welcher sich besonders die Bedrängnisse und die Heldenkämpfe der Tatarenzeit treu wiederspiegeln. Dieselbe weist im XVI. und XVII. Jahrhunderte viele epische Lieder (vumz? genannt) auf, von denen die schönsten schon an der Schwelle der nächsten Periode entstanden sind. II. Die literarische Thätigkeit der Rutheuen wurde infolge der veränderten politischen und religiösen Verhältnisse in neue Bahnen gelenkt. Als nämlich im Jahre 1569 die politische Union zwischen Lithauen und Polen in Lnblin zustande kam, entstanden MißHelligkeiten, und nach der Proklamation der kirchlichen Union der ruthenischeu und römischen Kirche in Brest (1596) kam es sogar zum Ausbruche von Feindseligkeiten zwischen den Ruthenen und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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