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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 686 -
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»86 oberen Stockwerke und im Innern mit einem sich durch die ganze Lauge des Gebäudes hinziehenden und mit einer Balkendecke versehenen Flur, aus dem man in Reihen sich hinziehender Laden eintrat. Aus den in vier Reihen im XIII. Jahrhnndert gemauerten Tuchmacherladen mit der Hauptgasse iu der Mitte und mit einer audereu sich mit ihr quer kreuzenden entstand am Ende des XIV. Jahrhunderts ein herrlicher gothischer Bau. Denselben führte der Architekt und städtische Baumeister Martiu Lindintholde aus, der aus Kosten des Rathes die Gassen überdeckte und im oberen Stockwerke einen riesigen Saal schuf, der durch eine Reihe von Fenstern beleuchtet wurde, den sogenannten Schmetterhaus. Spuren dieser Arbeit des mittelalterlichen Meisters, welche ein Brand im Jahre 1555 ans immer vernichtete, sind in den verzierten Strebepfeilern und Fenstern an der Ost- und Westseite, zugleich in den gothischen Thoren, welche in das Innere der unteren Halle von Süden und Norden führen, zurückgeblieben. Alls dem späteren Verfall der Gothik retten sich vornehmlich in Krakau einige gut erhaltene Überbleibsel des Prosaubaues in einer Reihe von überwölbten Sälen einiger am Ring gelegener Bürgerhäuser; sie beweisen heute noch den Schönheitssinn der Bürger jener Zeit. Der schönste von diesen Sälen ist die sogenannte Menniea (Münzhaus) in einem Durchhause am Ringe in die Brüdergasse. Gegenwärtig durch Wände in einige Ubicationen getheilt, sind doch die reiche Rippenbildnng an ihren Gewölben uud schön gemeißelte Schlußsteine mit Wappenschildern erhalten, welche deutlich für die Herkunft des Baues aus dem XIV. Jahrhnndert sprechen. Auf einem der Schlußsteine ist ein Baumeisterzeichen sichtbar. Die mittelalterliche Festungsbanknnst fand ihren Ausdruck in Stadtmauern, Basteien und entsprechend gestalteten Thurmthoren. Von dieser Banthatigkeit in Krakau sind nur Theile erhalten, vor Allem an der Nordseite, während die Wälle und Gräben öffentlichen Spaziergängen Platz gemacht haben. Das Krakauer Bausystem aus Ziegeln und Steinen tritt in zwei Basteien mit kreis- förmigem Grundriß hervor. Dieselben sind mittelst eines Vorsprunges verbunden, die Bollwerke mit Öffnungen der aus Stein gearbeiteten Schießscharten, die Wände in Ziegel- rohbau und mit charakteristische» festen Hnrdengallerien ans Stein, die Vertiefungen anfweifen und auf steinernen Consolen ruhen, versehen. Eine Ausnahme bildet der Thor- thurm, das sogenannte Florianerthor, dessen Grundriß ein Quadrat bildet und das, aus rohen Steinen erbaut, Hurdeugallerien aus Ziegeln besitzt. Die gothischen Thore, sowie der ganze untere Theil stammen aus dein XIV. Jahrhnndert. Es stand in unmittel- barer Verbindung mit dem nach vorne vorgeschobenen Thorschirm und war mit ihm durch einen Weg zwischen den Manern, die heute fehlen, verbunden. Es ist hier vom sogenannten Barbakan die Rede, welches die Stadt ganz am Ende des XV. Jahrhunderts aus Furcht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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