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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 712 -
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712 geschmückt. Daneben erhielten sich eine Rustikabastei mit einem Einfahrtsthor nnd einem Eingang für Fußgänger, die Spuren einer Zugbrücke und ein Ausfallskanal oder Poterue. Es ist Schade, daß dieser Überrest, einschließlich der Mauer, welche den Bellnard mit dem Thore verbindet, zum Wirthschaftsgebrauche (Brennerei) umgestaltet worden ist. Das bei den vermögenden Geschlechtern zu Ende des XV. Jahrhunderts erwachte Verlangen nach Prachtgebäuden brachte es mit sich, daß auch dem Hofe der Jagellonen seine Wohnungen in dem Krakauer Schlosse am Wawel eng und unbequem wurden. Dies hatte einen vollständigen Umbau desselben im Geiste der italienischen Renaissance dnrch König Sigismund I. zur Folge. Das ist der Anfang der königlichen Paläste, wie wir sie hente noch allerdings im Zustande der Vernichtung, aber mit ausgeprägten Stilmerkmalen vorfinden. Francesco aus Florenz, Sohn des Philipp Lori und seiner Frau Angela Balsinello aus Settignano, dessen Onkel nnter Alberti nnd Rosselini gearbeitet hatte, wurde vom König Sigismund aus Italien berufen, nm die neuen Wohnräume zu bauen. Er zeichnete die Pläne für das Gebäude, welche nach seinem, im Jahre 1516 ein- getretenen Tode der Schöpfer der Sigmnndkapelle in der Krakauer Kathedrale Bartolomeo Bereeci ausführte, dessen Oheim Antonio Soliari, der Autor der Freskogemälde im Kloster St. Marco in Florenz war. Der Ban wurde 1534 vollendet. Ein Zeuge der ursprünglichen Pracht ist der geräumige Schloßhof in Form eines Rechteckes, mit zwei- stöckigen Flügeln im Norden und Osten, zum Theile auch im Westen und mit Arkaden- gallerien unten und im ersten Stockwerk, während die Säulen des zweiten einen einzigen zierlichen Plafond tragen. Die Stockwerke umfassen eine Reihe von Sälen, die ihres Schmuckes beraubt sind, mit Ausnahme der Fenster- und Thüröffnungen, welche ans die Gallerten des Schloßhofes hinausgehen. Das sind Arbeiten zünftiger Krakauer Steinmetz? im gothischen Charakter, mit Renaissancegesimsen von eigenthümlicher Schönheit gemischt, die von eineni Zusammenarbeiten einheimischer Arbeiter mit den Italienern Zeugniß geben. Schön ist ein hervortretendes Renaissancefenster an dem westlichen Flügel, herrlich das Eingangsthor mit Füllungen und Rosetten ober den Bogen der Arkade. Es fehlt nicht an Erinnerungen an die Pracht der Schloßsäle und Zimmer; den Decorationen der Renaissancedecke entsprach hier der Prunk der mit Arrazen bedeckten Wände. In dem Palastthurm neben der Knrza Stopa findet man die schöne Stuckdecoration einer Kapelle, ein Werk Sigismund III. Wasa, auf dessen Kosten dieser Schmuck der Paläste am Wawel entstanden ist. Es fehlt nicht an Beweisen, daß am Abhang der Karpathen der polnische Szlacheic aus seinem hölzernen Schlößlein auf den Anhöhen in ein neugebautes, mehrstöckiges Herrenhaus ins Dorf übersiedelte, das zwar im Innern keinen Hof hatte, aber bequeni und vor Anfällen des Gesindels gesichert war. Ein großer Speisesaal, daneben kleine
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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