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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 714 -
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714 Thürmen und Reihen von Sälen und Zimmern, wie sie das lärmende Leben der Magnaten erforderte. Man könnte diese Edelhöfe nicht etwa Burgen nennen. Höchstens sind sie ringsum mit einem Graben umgeben. Hierher gehört das Schloß in Baranöw an der Weichsel, erbaut von Andreas Leszczynski von Leszuo, Wojwoden von Brzesk- Knjawien, in den Jahren 1579 und 1602, in Gestalt eines verlängerten Rechteckes, mit einem großen Schloßhofe, der durch zwei Stockwerke von Gallerien umgeben war. Von anßen hat es an den Ecken runde Wohnungsbasteien und in der Mitte einen Thurm, durch den der Eingang führt. Die Arkadensäulen stehen auf Stylobaten, zahlreiche schöne Thür- öffnungen im Charakter der Spätrenaissance zeugen von den Fähigkeiten des Architekten. Das Gebäude ist zum Theile bewohnbar. Hierher gehören auch die alten Theile des Schlosses in Sncha in der Nähe von Kalwarya Zebrzydowska, welche die Wielopolski aus Zywiec bauten, vor Allem aber das Schloß in Krasiezyn bei PrzemtM, das bis vor kurzem gut erhalten war und sich jetzt von den Beschädigungen eines Brandes im Jahre 1850 erholt. Dieser in seinen Proportionen erhabene Bau entstand im Jahre 1592 ans Kosten des Besitzers der benachbarten Landgüter, des Stanislaus Krasicki aus Sicin, Kastellans von Przemysl; vollendet wnrde er von seinem Sohne Martin Krasicki, Wojwoden von Podolien (1603). Er ist im Viereck gebaut, mit riesigen Thürmen an den Ecken, deren unteres Stockwerk Geschützscharten einnehmen, während das obere Raum für die Zimmer bietet. Am Eingange steht ein imposanter Thurm, auf einer der Basteien eine mit einer Kuppel gedeckte Kapelle. Die herrliche Decoration des Innern, die stilvolle Umfassung der Marmorthüren, die Kranzattika an der Spitze der Bastei und Schloßwände erinnern an die Spätrenaissance. Die Bnrg wird von ihrem Besitzer, dem Fürsten Adam Sapieha, bewohnt. Zu dieser Art von Herrenhöfen gehören auch die Reste der Burg in Niepotomice. Ferner der älteste Theil der Ruine in Zölkiew, und zwar der Pavillou in der Tiefe des Schloßhofes mit einer Reihe gewaltiger Fenster im oberen Stockwerke, mit edler italienisch profilirter Umrahmnug und Aufschriften an den Friesen. Der Bau ist mit dem Namen des Stanislaw Zötkiewski, der im Jahre 1620 bei Ceeora fiel, verknüpft. Mit dem Namen des Stanislaus Lubomirski, Wojwoden von Krakau, über dessen Schloß, sowie über die Erhaltung einer eigenen Armee heute fast fabelhafte Erzählungen im Umlaufe sind, ist die Entwickelung der Architektur der großen polnischen Schlösser in Galizieu verbunden. Zu den Denkmälern, welche ihre Entstehung dem Stanislaw Lnbomirski verdanken, gehören in Galizien die Schlösser in Wisnicz und Lancnt. Wiänicz ist eine herrliche Ruine mit architektonischen Fragmenten ersten Ranges. Ganz sind seine mussivisch deeorirten Fortisieationen erhalten. Ein herrliches Thor im Renaissancestile führt uns auf einen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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