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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 716 -
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716 oder rnthenischen For ta l i t ien erfüllt, in denen die Bevölkerung der Umgebung und der Adel bei Türken- und Tatareneinfällen und in den Kozakenkriegen Zuflucht suchten. Lateinische und rntheuische Klöster umgeben Vertheidigungsmauern mit ihren Basteien und Bastionen und an den Verschanzungen der heiligen Dreifaltigkeit (S. Tröjca) schwingt sich die Befestignngsknnst zur Schöpfung eines stark befestigten Vertheidigungspunktes auf, der einer weiten Umgebung diente. In diesen Grenzgebieten des alten Polens siedelten sich im XVII. Jahrhundert die hervorragendsten polnischen Geschlechter an und entfalteten ein glänzendes Leben, umgeben von zahlreichen Hofleuten, einem eigenen Heere und all dem, um was sie der Hof eines souveränen Fürsten beneiden mochte. Mit ihnen entstehen stilvolle Werke fremder Architekten und ausländische Reisende beschreiben mit Verwunderung den Prunk der Gemächer, der herrschaftlichen Schatzkammern und der Suite, die den polnischen Magnaten zu Hause und auf kriegerischen Zügen umgab. Von all diesem Reichthum trifft man hente nur noch Ruinen und Schutthaufen in der Nähe der Städte nnd Flecken, meist auf Anhöhen an. Paläste, wie in Wisnicz, Laueut, Rzeszöw u. s. w. finden hier selten eine Wieder- holung; häufiger findet man die Wohnungen des Adels an Festungsmauern neben einem ungemein großen Festungshofe mit Verschanzungen, Mauern und Belluardeu gebaut, welche zugleich von der Bestimmung des Ortes als öffentliches Fortalitinm znm Schntze der Bevölkerung der Umgebung Zeugniß geben. So repräsentirt sich in seinen Ruinen das Schloß in Brzezany am Flusse Zlota Lipa, der Sitz des Geschlechtes der Sieniawski, erbaut am Ende des XVI Jahrhunderts. Es zeigt eine ursprünglich im Fünfeck aufgeführte Umfassung mit Mauern und Basteien, neben denen sich die Palastflügel hinziehen. Im Schloßhofe steht die obgenannte Renaissancekapelle mit den Grabmälern der Sieniawski. Die Ruinen des Schlosses in Buezaez an der Strypa sind ein mächtiges Festungswerk mit Mauern und Basteien von ovalem Grundrisse, das dem Geschlecht der Potoeki gehörte und auf einer Anhöhe erbaut wurde. Man sieht jetzt noch Reste herrlicher Wohnungen mit Gallerten vom Schloßhofe aus, in diesem selbst die Spuren einer Fontaine. Peter Potoeki, Kastellan von Kamieniee, erhob im Jahre 1672 zu neuem Glänze das alte Schloß in Czortköw, dessen herrliche Rndera dasselbe Vertheidigungs- system darstellen. Das Schloß in Zioczow, heute als Strafhaus benützt, imponirt durch seine Lage auf der Anhöhe und durch die Reste seiner Fortifieationen. Bewohnt wurde es von König Jan Sobieski, dem Besitzer der benachbarten Gebiete. Mit dem Typus dieser bewohnten Schlösser stehen in keinem Zusammenhange die verhältnißmäßig gut erhaltenen Reste in Zbaraz, dem Stammsitz des verdienstvollen Geschlechtes der Fürsten von Zbaraski, der später an die Fürsten Wisniowiecki über-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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