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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 758 -
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758 Der zweite, Felix Szynalewski (geboren in Krakau 1825, gestorben 1892), schuf wenig, arbeitete aber jede Composition auf das Gewissenhafteste aus uud hielt sich getreulich an die edlen Vorbilder Führichs. Gemälde des ersteren kann man in den kaiserlichen Museen, sowie in der Akademie der bildenden Künste in Wien sehen; einige kleine Bildchen des letzteren befinden sich im Krakauer National-Museum. Die ausgeprägteste künstlerische Individualität dieser Periode war jedoch Heinrich Rodakowski (geboren in Lemberg 1823, gestorben l894). Nach in Wien vollendeten Nechtsstudieu trat er in Paris in die Malschule Coguiets ein und erhielt für seine Porträte auf den Ausstellungen 1852 und 1858 erste Preise. Ein Künstler von größerem Zug und durch enge Beziehungen mit den ersten Künstlern Frankreichs verbunden, malte er historische Gemälde, Wand- decorationen, Skizzen zur Jlias und zur Odyssee; allein er fühlte, daß in der Bildnißmalerei seine eigentliche Kraft liege und hinterließ auch zumeist Porträte. Zu den vorzüglichsten darunter gehören: das Bildniß des Generals Dembinski, gegenwärtig im Krakauer Nationalmuseum, sowie dasjenige von des Künstlers Mutter, das im Besitze der Familie ist. In allen seinen Porträts erkennt man tiefstes Eingehen in die Individualität des Dargestellten, bei subtiler Herausarbeituug der charakteristischen Seiten und Beherrschung der technischen Mittel, sowohl was das Colorit, als auch was die Mache betrifft, welche sie in die Reihe der besten zeitgenössischen Arbeiten dieses Genres erhebt. So erfüllte sich denn Michatowski's Pessimismus nicht. Vielmehr erweckten solche Künstler in der Gesellschaft die Liebe zur Kunst, pflanzten in den durch das Unglück des Zusammenbruchs verwüsteten Boden neue Anregungen; andere wieder verbreiteten unter dem Einflüsse der westlichen Cultur den Uuterricht im Zeichnen und der Composition und stellten endlich vor aller Augen Muster inhaltlich tieferer, formell vollendeterer und iin Lande noch nicht gesehener Kunstschöpfungen hin. Szynalewski war bis an sein Lebensende Lehrer an der Kunstakademie in Krakau und Löffler ist es noch heute. Rodakowski endlich zeigte zum ersten Male der Welt, daß es polnische Maler gibt, die werth sind, bekannt zu sei», und das zu einer Zeit, da es noch keine eigentliche polnische Malerei gab. Anf den Schultern dieser noch lange Zeit mit der nachfolgenden zugleich lebenden und schaffenden Generation und unter ihrem Einflüsse erhob sich ein neuer stärkerer Nachwuchs. Die Epoche der Poesie war vorüber, doch ihr Einfluß hatte tiefe Spuren in der Gesellschaft zurückgelassen; er vibrirte durch die idealistische Stimmung der Sechziger- Jahre und fand in der nationalen Bewegung des Jahres 1863 endgiltigen Ausdruck, dann kam die Krisis und die Ernüchterung und in ihrem Gefolge die Wendung zu positiverer Arbeit. Wenn die Schrecknisse fruchtlos gebrachter Opfer Schmerz und Mitleid erzeugten und schon an und für sich den Menschen die Augen für die Wirklichkeit öffneten, so riefen sie anderseits das Bedürfniß hervor, jene Ereignisse zu begreifen, deren Schwere die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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