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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 810 -
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810 1800 Hektar, wovon 206 auf den Kleingrnndbesitz entfallen. Der Antheil des Kleingrund- befitzes an der Hopfencultur, der in Znnahme begriffen ist, ist ein erfreuliches Zeugniß für das Bestreben sich anderwärts beobachtete Fortschritte anzueignen. Die Gesammtprodnction von galizifchem Hopfen, der sehr geschätzt wird, beträgt 7160 Metercentner. Die Erträge, welche der Ackerbau in Galizien liefert, bleiben hinter jenen der westlichen und südlichen Länder nicht unbedeutend znrück. Die Ursache dieser Erscheinung liegt zunächst in den klimatischen Verhältnissen des gegen Norden und Nordosten gänzlich ungeschützten, gegen Süden aber durch den Karpathenwall abgegrenzten Landes, was häusige Rückschläge des Winters bis tief in die Frühjahrszeit und dessen frühzeitiges Auftreten in den Herbstmonaten, außerdem aber kalte Winde im Sommer, besonders im podolischen Hochplateau zur Folge hat. Eine weitere Ursache, glücklicherweise nicht unabänderlich wie die erstere, liegt in dem nicht genügend intensiven Anbau und in der den Verhältnissen oft nicht angepaßten Fruchtfolge. In diesen Beziehungen besteht zwischen dem landtäflichen und dem Kleingrundbesitze, insbesondere im mittleren und östlichen Theile des Landes ein weitgehender Unterschied. Der weitaus überwiegende Theil des landtäflichen Besitzes hat sich die Fortschritte des modernen Ackerbaues in Bezug auf Ackergeräthe und Maschinen, sorgfältigere Bearbeitung des Bodens, Behandlung des Düngers und Anwendung künstlicher Dungmittel n. s. w. im Großen und Ganzen angeeignet und erzielt wesentlich höhere Erträge. Der Kleingrundbesitz hat zwar auch die primitiven Geräthe, den Rührhacken (racklo), die soeku und zum größten Theile auch den alten bäuerlichen Pflug aufgegeben. Ein stetiger und bedeutender Fortschritt in der Anwendung verbesserter Ackergeräthe ist nicht zn verkennen; allein die Bestellung der Äcker läßt im allgemeinen viel zu wünschen übrig, theilweise wegen unzulänglicher Zugkraft, theilweise wegen fehlerhafter Behandlung des Düngers und unzulänglicher Düngung, zum Theil endlich auch wegen unrichtiger Fruchtfolge, Gebrauch miuderwerthigeu Samens und der überwiegend noch angewandten Handaussaat. In allen diesen Beziehungen ist indessen ebenfalls ein Fortschritt bemerkbar, namentlich im westlichen, aber auch im mittleren Theile des Landes, welcher zunächst dem Beispiele des landtäflichen Besitzes, dann aber den laudwirthschastlicheu Vereinen und der wachsenden Volksbildung zu verdanken ist. Ein sehr großer Theil Galiziens besitzt einen Boden, welcher der Entwässerung bedarf. Mit Ausnahme Podoliens, welches durchlässige Böden hat, nnd des in gleicher Lage befindlichen Theiles des Krakauer Gebietes kommen, sowohl im Mittelgebirge, als auch im Hügellande und in der Ebene, ausgedehnte Bodenlagen vor, denen diese Melioration nothwendig ist, weil sie eine bei den ungünstigen klimatischen Verhältnissen äußerst erwünschte frühere Vornahme des Anbaues gestatten würde. Andererseits ist zur Hebung des verhältnismäßig zumeist geringen Wiesenertrages, namentlich in dem an Wiesen und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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