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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 824 -
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824 am häufigsten ist die Mischung der Fichte und Tanne. In Hochlagen der östlichen Karpathen tritt die Zirbelkiefer, und zwar manchmal, wiewohl selten in reinen Beständen (k. k. Domäne Jasien gegen 300 Hektar) ans, größtenteils aber wächst dieselbe gruppen- weise oder vereinzelt, und steigt mit der hier schon krüppelig wachsenden Buche und der Griinerle fast bis in die Höhe der Krnmmholzregion. Die Wälder entwickeln sich sehr kräftig und liefen: auch ein gutes, auf höheren, das Wachsthum mäßigenden Lagen sogar ausgezeichnetes Werkholz (Resonanzholz). Reichliche Samenjahre sind nicht selten, und wo die Forstunkräuter, besonders die Himbeere nicht überhand genommen haben oder die Viehweide nicht übermäßig ausgeübt wird, ist die Ansamung meistens sehr reichlich, der Nachwuchs rasch und gut geschlossen, das Altholz gesund. Jnsectenschäden sind nicht häufig, vielleicht seltener, als in anderen mitteleuropäischen Gebirgswäldern. In den östlichen, beinahe ausschließlich mit Wäldern und Forsten bedeckten Karpathen, tief im Gebirge (Lndwiköwka, Mizuu, Worochta) findet man noch echte Urwälder, welche ihre Unzugänglichkeit und besonders das Fehlen geeigneter wilder Flößwässer vor den Angriffen des Menschen schützte und bis auf unsere Tage bewahrte. Durch Wälder, die schon mehr oder weniger forstmäßig genutzt wurden, gelangt man allmählig in eine Wildniß, die wirklich ergreifend ist. Den Boden, auf dem uralte geborstene Stämme lang hingestreckt oder oft haushoch übereinander gethürmt morschen, bildet vorwiegend eine tiefe, halbzersetzte, mit dicken Moospolstern belegte Humusschicht, aus der häufig größere Steiublöcke oder Felsen hervorragen, unter denen nicht selten eine Quelle hervorrieselt, deren Wasser nach kurzem Laufe im Gerölle und in moorigen, mit Straußfarn und sprossendem Bärlapp dicht bewachsenen Schichten verschwindet, um weiter unten desto reichlicher hervorzubrechen. Der Kronenschluß ist im Urwalde meistens sehr unvollkommen; denn über dem Gewirre von morschen Stamm- und Aststücken, Stein- blöcken, Farnkräutern, Himbeeren und Nachwüchsen verschiedensten Alters erheben sich kerzengerade zu schwindelnder Höhe vereinzelte oder gruppenweise gewachsene Fichten und Tannen, gelegentlich auch Buchen, anf deren unförmlich dicken, knorrigen Stämmen nicht selten ungeheuerliche Zunderschwämme (?»1xpc»rus kvmenwrlus) wuchern. Von alten Ästen senken sich lange, bleichgrüne, oft silberig schimmernde Bartflechten (vsneu darbula). Der gewöhnlich sehr ungleichartige und beinahe undurchdringliche dichte Nachwuchs bildet sich manchmal zu größeren und kleineren, beinahe gleichalterigen Horsten aus, namentlich an Stellen, wo größere Windbrüche oder eine andere Ursache eine mehr gleichzeitige Ansaat ermöglichte. Solche größere Horste sind aber Ausnahmen; denn der Urwald zeigt meistens die höchste Unregelmäßigkeit, welche noch dadurch gesteigert wird, daß der Anflug nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf bemoosten Steinblöcken und auf dem absterbenden und todten Holze erfolgt. Oft sieht man meterhohe und höhere Baumstümpfe
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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