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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 834 -
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834 Außer den Sägewerkserzeugnissen liefern die galizischen Wälder Eisenbahnschwellen, große, mit Handarbeit zugerichtete Rund- und Kanthölzer, Faßdauben, Grubenhölzern, s. w., wie es auch an gelungenen Versuchen nicht fehlt, dem inländischen Holze durch noch andere Bearbeitungs- und Verwendungsmethoden einen größeren Werth abzugewinnen. So erzeugt man Holzstoff, Holzstifte, Faßpfropfen, Paraffin- und Naphthafäfser aus> Buchenholz, Klärspäne aus der Hasel, Terpentinöl und Theer aus gerodeten Kiefern- wurzeln n. s. w. Sogar größere Kunsttischlereien sind in letzter Zeit entstanden, was alles als ein günstiges Zeichen anzusehen ist, indem eine mannigfaltigere und verfeinerte Ver- wendung des Holzes nicht ohne Einfluß auf die Preise edlerer Holzarten und dadurch auch auf den Werth besser gepflegter Wälder sein wird. Vieles hat sich schon jetzt gebessert und es ist zu hoffen, daß die Beispiele rationeller Forstwirthschaft immer häufiger nachgeahmt, der Schmälerung galizischer Wälder kräftig entgegenwirken und deren Bestehen der Zukunft sichern werden. Jagd und Fischerei. — Die Verschiedenheit und die noch in einigen Gegenden großartige Ausdehnung der in der Niederung und im Gebirge liegenden Wälder, die zahlreichen Sümpfe und oft schilfreichen Teiche, wie auch die im östlichen Theile des Landes steppenartigen Flächen tragen dazu bei, daß Galizien wohl von keinem anderen Kronlande der westlichen Reichshälfte durch die Mannigfaltigkeit des Haar- und Feder- wildes übertroffen wird, obwohl der Stand des friedlichen Wildes noch bei weitem nicht so stark ist, wie er sein könnte. Nnr zu oft wurden früher die Schonzeiten nicht gehörig eingehalten, das Raubzeug wurde mit wenig Nachdruck verfolgt, nur ausnahmsweise wurde das Wild in Nothzeiten gefüttert, besonders aber schädigten den Wildstand die unberechtigten Jagd- eigentlich Wildliebhaber vornehmlich aus bäuerlichen Kreisen. Die Wilddiebe, zwar nicht so bösartig wie in den westlichen Kronländern, mehrten sich in den mittleren Decennien des laufenden Jahrhunderts (nach 1848) derartig, daß in manchen Gegenden dieselben zu einer wirklichen Landplage wurden und vielen Jagdbesitzern endlich alle Lust an der Hege und Pflege des Wildes benahmen. Erst seit Einführung der Jagdreviere und der festeren Handhabung der Jagdgesetze haben sich die Zustände insoweit gebessert, daß gegenwärtig oft sogar in Wäldern geringerer Ausdehnung das Wild gepflegt und geschont, die Jagd aber waidmännisch betrieben wird. Nur auf einigen großen Domänen nahm und nimmt die Jagd den ihr gebührenden Rang stetig ein, wie auf den Gütern der Grafen Andreas und Roman Potoeki, des Grafen Wladimir Dziednszycki, des Fürsten Adam Sapieha, des Fürsten Sangnszko und einiger anderen Herren. Die früheren großen Wild- parke sind aber größtentheils aufgelassen; von den bestehenden sind bemerkenswerth der große und schöne Hirschpark in Krzeszowice (Graf Andreas Potoeki), der Wildpark in Kudnik (Graf Ferdinand Hompesch-Bollheim) und der Dammhirschpark in Lancnt (Graf Roman Potoeki).
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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