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Die Fasane werden mit einigen Ausnahmen nicht sehr erfolgreich gehegt, das
amerikanische Puterwild aber wurde in Krasiczyn probeweise eingeführt.
Neben dem zahlreichen friedlichen Federwilde und in diesem wie auch unter dem
Haarwilde großen Schaden anrichtend, finden sich auch zahlreiche größere und kleinere
Raubvögel. Die vornehmsten unter denselben find die Adler, wie der große, im Hochgebirge
nistende, im Winter in den Niederungen erscheinende Steinadler, der Goldadler, der
sehr häufige Schreiadler, der Seeadler u. a. Nicht selten erscheint auch der graue
Geier (Vultur cinereus). Die Bussarde, die Milane und besonders die Falkenarten
sind reichlich vertreten; unter den letzteren bemerkenswerth sind der Wanderfalke (k'aleo
perexi-irms) und der Würgfalke ilvico lanarius) als seltenere, und der Sperber mit dem
Habicht als die schädlichsten. Als nordischer Gast erscheint im Winter der ranhfüßige
Bussard slZuteo laAvpus).
Unter den Nachtraubvögeln ist der größte der Uhu, wohl am schädlichsten ist die
uralische Tageule (kllula uralensis), am seltensten aber die Schneeeule (IIIuIu nMea).
Eine vollständige mit prächtigen Exemplaren vertretene Sammlung alles in
Galizien vorkommenden Haar- und Federwildes findet der Waidmauu in dem großartigen
naturhistorischen Museum des Grafen Wladimir Dziednszyeki.
In Bezug auf die Fischerei ist Galizien sehr reich an Gewässern, dagegen auf-
fallend arm an Seen, indem es nur einige kleine Hochgebirgsseen in der Tatra besitzt,
die aber für die Fischerei ohne Bedeutung sind. Die Fischwässer sind ausschließlich
fließende Gewässer und Teiche, welche vier Stromgebieten angehören. Den größten Theil
des Landes nehmen zwei Flußgebiete, das Weichsel- und das Dniestergebiet ein; unter-
geordnet ist das Donaugebiet, welchem der Prnth mit dem Czeremosz angehört; ganz
unbedeutend ist das Dniepergebiet mit dem Styr im Nordosten des Landes. Diese Fluß-
gebiete gehören zwei Meeresbeckeu au, das Weichselgebiet dem baltischen, die drei anderen
dem pontischen, was insoserne von Bedeutung ist, als die im Allgemeinen dem mittel-
europäischen Typus angehörende Fischsauna Galiziens in den drei letzten Flußgebieten
durch das Vorkommen einiger osteuropäischer Arten wesentlich gekennzeichnet ist.
Allgemein in Gebirgsbächen und nur ausnahmsweise in der Niederung bei Szkto
im Bezirke Jaworöw, im Abflusse einer sehr interessanten intermittirenden Quelle, lebt die
gewöhnliche Forelle, in Flüssen und Teichen finden sich der Hecht, der Barsch, der Karpfen,
der Brachsen, der gewöhnliche Kaulbarsch, die Barbe und der Semling (kardug l'etenvi
Heck.), verschiedene Plötze, der Wels, der Sander u. a.; in langsam fließenden oder
stehenden, schlammigen Wässern die Schleihe, die Karausche, der Schlammpeitzger.
Nur im Flußgebiete der Weichsel findet sich der gewöhnliche Stör, der Lachs, der
Aal (im Bug) und der eher schädliche als nützliche, nur auf den äußersten Westen
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Band 19
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Galizien
- Band
- 19
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.48 x 22.34 cm
- Seiten
- 920
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch