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zwischen der Karl Ludwig-Bahn und dem ungarischen Bahnnetze zu bauen. Diesem
Bestreben war die Entstehung der Linien PrzenuM—Lnpköw und Tarnöw—Lelnchöw
zuzuschreiben, und aus demselben entstand auch schon früher (1871) der Gedanke einer
weiteren Linie Lemberg—Stryj—ungarische Grenze—Munkaes, mit einer Zweigbahn von
Stryj nach Stanislau, im Anschlüsse an die Lemberg-Czernowitz-Bahn. Die Gesellschaft
(k. k. priv. Erzherzog Albrecht-Bahn) eröffnete die Linie Lemberg—Stryj (74'8 Kilometer)
am 16. October 1873, die Linie Stryj—Stanislau (107 8 Kilometer) am 1. Januar 1875.
Der Bau der dritten Strecke Stryj—Beskid scheiterte an großen finanziellen Schwierig-
keiten, worauf nach vielfachen Sanirnngsversucheu die Erzherzog Albrecht-Bahn durch den
Staat im Sinne der Concessionsurkunde am 1. August 1880 in Betrieb übernommen und
die genannte Strecke anf Grund eines Gesetzes vom Jahre 1883 im Jahre 1887 als Staats-
bahn gebaut wurde. Der Ankauf der Albrecht-Bahn durch den Staat erfolgte erst 1891.
Inzwischen ist durch die Herstellung der Eisenbahnlinie von der Nordbahnstation Dziedzice
nach Saybusch auch noch die galizische Theillinie Bielitz-Saybusch in der Lange von
21 5 Kilometer, wovon die auf galizifchem Boden gelegene Linie 19 6 Kilometer beträgt,
zn Stande gekommen.
Am Schlüsse des Jahres 1880 besaß Galizien ein Gesammtnetz von 1552 6 Kilo-
meter Bahnen (1 977 Kilometer per 100 Quadratkilometer und 2 605 Kilometer per
10.000 Einwohner), welche ein Kapital von 176,103.032 Gulden österreichischer Währung
gekostet haben. Im Jahre 1880 wurden daraus 2,840.310 Personenzugskilometer,
2,703.092 Güterzugskilometer und 1,532.540 6 Tausend Bruttotonnen-Kilometer
(— 987 per Kilometer) erzielt. Die Ausrüstung an Fahrbetriebsmitteln betrug 319 Loco-
motiven, 286 Conducteur- und Gepäckswagen, 549 Personenwagen, 7806 Güter- und
sonstige Wagen.
Neben den Querverbindungen zwischen der Karl Ludwig-Bahn und Ungarn bedurfte
Galizien auch einer der Karl Ludwig-Bahn parallelen südlichen Transversalbahn. Ein Theil
derselben bildete sich von selbst heraus, indem von den Theilstrecken der Dniester-Bahn,
der Albrecht-Bahn und der Ersten ungarischen galizischen Eisenbahn eine zusammenhängende
Linie von Stanislau bis Zagörz entstand. Am südwestlichen Ende Galiziens bildete
gewissermaßen den Abschluß der künftigen Transversallinie dieStrecke Saybusch (Zywiec)—
Bielitz. Da inzwischen auch der galizische Landtag den zu erbauenden Transverfal-
Strecken nebst anderen finanziellen Vortheilen auch noch einen Pauschalbeitrag von
1,000.090 Gulden zu den Kosten der Grundeinlösung und von 100.000 Gulden
zu den Kosten der Straßenumlegnngen gewidmet hatte, wurde die Regierung durch
das Gesetz vom 28. September 1881 ermächtigt, die Linien Saybusch—Neu-Saudec
Gryböw—Zagörz und Stanislau—Husiatyu auf Staatskosten herzustellen. Zugleich erhielt
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Band 19
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Galizien
- Band
- 19
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.48 x 22.34 cm
- Seiten
- 920
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch