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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
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4 Waldbestände tragen, fast durchgehend kahl sind, ein weißlichgraues Aussehen haben, aus Kalk und Schiefer bestehen, und zwischen 270 und 290 Meter Seehöhe schwanken. Unter beständig wechselnden Höhenverhältnissen begleiten ihn auch die galizischen Randhöhen, so daß eine Stromfahrt zu den dankbarsten Vergnügungen zählt. Da von einem Befahren des Dniestrs durch Dampfschiffe beim Mangel an Kapitalien noch lange nicht die Rede sein kann, so begnügt man sich mit dem Vehikel der Flößer, die aus den galizischen Karpathen kommen, hie und da an die Ufer stoßend, Halt machen und für ein geringes Entgelt, Tabak und sonstige Kleinigkeiten uns gerne aufnehmen. Wir blicken mit Vergnügen in das reizend gelegene Thal von Babin, das sich unseren Blicken südwärts öffnet, immer höher ansteigt und zu beiden Seiten eines kleinen Baches seine ländlichen Häuser sehen läßt. Luka und Kostryziwka sind so niedrig am User gelegen, wie die ihnen gegenüber liegende, ehemalige Kreisstadt Zaleszczyki, die der Dniestr in einem großen weiten Bogen umspannt. An dieser Stelle trägt der Fluß eine hohe steinerne Brücke, eine Errungenschaft der letzten Jahre, während man sich zuvor im Sommer der Pontons, im Winter der Eisdecke bediente. Bei Zaleszczyki macht der Dniestr eine starke Windung, die durch die galizischen Hügel von Dobrowlany veranlaßt wird. Würden sich diese dem schönen breiten Fluß nicht entgegenstellen, so hätte er sein Strombett im Norden dieser Stadt allein und es würden mehrere Kilometer im Gevierte der Forst- oder Feldcultur erhalten bleiben. Dem Vergnügnngszügler, der momentan das Floß benützt, kann diese Erscheinung die Freude nur erhöhen, denn alle Augenblicke ändert sich die Scenerie und mäßig steile Höhen, die hart an den Fluß treten und in ihre Seitenthäler Einblick gestatten, wechseln mit flachen Ufern ab, so bei Repuzyuetz, Brodok, Mitkeu und Mossoröwka. Bei Mossoröwka und dem benachbarten Samuszyn wiederholt sich die eigenartige Umspannnng des Terraius durch eine zweite Windung des Dniestrs. Hier bildet der Fluß auch mehrere Inseln von verschiedenen Längen, die der Flößer so gut kennt, daß er ihnen selbst bei Nacht geschickt auszuweichen vermag. Bei Onut verläßt der Dniestr die Bukowina nnd der Tourist seiu primitives Fahrzeug. Die zahlreichen Fahr- und Fußwege, die in diesem Theile der Bukowina die Ortschaften verbinden, ermöglichen dem Touristen mit Leichtigkeit das Land zwischen dem Dniestr und dem Pruth zu durchwandern. Hier, wo einst Wald an Wald sich reihte nnd Sümpfe und Moore den Boden bedeckten, tritt uns heute nach etwa 120 Jahren österreichischer Verwaltung das anmuthigste Culturbild entgegen. Nach einer Tradition waren die ausgedehnten Waldungen hier so dicht, daß bei der Occupation des Landes durch Österreich das einrückende Militär stellenweise die Axt gebrauchen mußte, um vorwärts zu kommen. Der Wald ist längst gewichen und beschränkt sich heute auf den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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