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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
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52 und polirten Steinwerkzeuge zur besten Entwicklung. Auch in der Bukowina sind bereits relativ viele dieser Zeit angehörige Steinwerkzeuge vereinzelt und im Zusammenhange mit Thongefäßen und verschiedenen knöchernen Werkzeugen gefunden worden. Unter den Einzelnfunden sind die aus Feuerstein zugeschlagenen und theilweise polirten Flachbeile von Czeruowitz, Duboutz, Franzthal, Kuczurmare, Onut, Pojaua Mikuli und anderen Orten, sowie die aus verschiedenen Hornblendegesteinen verfertigten durchbohrten Stein- hämmer von Czudyu, Jaslowetz, Kaczyka, Zwiniacze ?c. recht charakteristische Vertreter ihrer Gattung, und besonders die ersteren zeigen sowohl in der Wahl ihres Rohmaterials wie in ihrer Form unverkennbare Analogien mit nordwestlichen, zum Theil weit entlegenen Fundgebieten. Von größerer Wichtigkeit als die Einzelnfunde sind die neolithischen Wohnplätze und Grabstätten des Landes. Unter den bis jetzt bekannt gewordenen offenen Wohnplätzen nimmt jener von Szipenitz am Pruth die erste Stelle ein. Aber auch die Funde aus den Ziegeleien des südlicher gelegenen Sereth, sowie von den nördlicher gelegenen Orten Chliwestie und Doroszoutz sind erwähnenswerth. Diese alten Ansiedelungen erscheinen fast alle an Stellen, an welchen heutzutage, den vielen geschichtlichen Umwälzungen znm Trotz, noch immer ein Dorf oder eine Stadt steht. Ein vollwichtiger Beweis für die natürliche Eignung einer solchen Stelle zum menschlichen Wohnplatze. Die neolithischen Dörfer bestanden aus kleinen Hütten, deren Wände aus Reisig geflochten und mit Lehm verkleidet waren und d eren Bedachung wahrscheinlich (so wie heute noch landesüblich) aus Schilf oder Stroh bestand. Diese feuergefährlichen Wohnungen sind gewiß auch oft von den Flammen zerstört worden. Die Funde beweisen dies. In den 1 bis 2 Meter unter der heutigen Erdoberfläche zu ergrabenden Culturschichten findet man oft Massen von grellroth gebrannten Lehmfragmenten des Hüttenbewurfes mit den Abdrücken des vom Feuer zerstörten Reisiggerippes. Dazwischen liegen dann die Reste von verschiedenen Fenerstein- uud Knochenwerkzeugen, Knochenabfälle von den Mahlzeiten, zahlreiche Thongefäßreste und als Raritäten Bruchstücke von Thonfigürchen. Diese keramischen Reste sind das eigentlich Werthvolle an den Funden. Unter den mannigfaltigen Formen der Gefäße sind in die Augen springend große oft mehr als einen halben Meter im Durchmesser haltende Vorrathsgefäße, verschieden große Topfgefäße, flache und tiefe Schüsseln und merkwürdige Doppelgestelle, die wohl als Untersatz für kleinere Gefäße mit gewölbtem Boden aufzufassen sind. Dies ist alles mit freier Hand aus einem ziemlich feinen Lehm geformt, gut geglättet, leicht gebrannt, von hellbrauner oder rother Farbe und mit dunkelbraunen oder rothen Farben bemalt. Diese Bemalnng ist nun eine ganz besondere. Sie gefällt sich nicht in der Wiedergabe der an prähistorischen Funden so häufig angewendeten einfachen geometrischen Ornamente, sondern sie erzeugt mit Vorliebe
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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