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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 113 -
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113 polnischen Forderungen wurde aber diese Friedensbedingung fallen gelassen. Polen hin- gegen beschränkte seine Ansprüche nunmehr blos auf die Moldau, zuletzt auf den besetzten Landestheil, die ganze Bukowina einbegriffen. Doch alle Anstrengungen, die in dieser Beziehung mit größter Hartnäckigkeit gemacht wurden, scheiterten an der österreichischen Staatskunst. Die schließliche Annahme der Friedensbedingungen, welche die Räumung des Landes von den Polen stipulirten, bezeichnet den völkerrechtlichen Verzicht der letzteren auf die beanspruchte Moldau. Die Erwerbung Siebenbürgens durch Österreich in diesem Frieden war vorzüglich geeignet, den habsbnrgischen Einfluß in der Moldau wiederherzustellen und zu befestigen. Allein der von nun an aufsteigende russische Einfluß durchkreuzte hier die öster- reichische Politik. Schon in den Karlowitzer Friedensverhandlungen nahm Rußland die Gelegenheit wahr, als Protector der morgenländischen Christen im osmanischen Reiche aufzutreten. Es hielt diesen Standpunkt auch in dem mit der Türkei geschlossenen Separatfrieden aufrecht. Die Wirkung zeigte sich bald im russisch-türkischen Kriege vom Jahre 1711. Schon vor Ausbruch des Krieges hatten die Russen im Jahre 1709, als sie anläßlich des Zuges des Schwedenkönigs Karl XII. nach Rußland die nach der Schlacht von Pnltawa auf moldauisches Gebiet geflüchteten Schweden angriffen, die Moldau im Ein- verständniß mit dem Wojwoden Michael Raeovitza zum erstenmale betreten. Sie brachen durch polnisches Gebiet in die Bukowina ein und schlugen die bis Ezernowitz uud Umgebung vorgedrungenen Heerhaufen Karls. Als hierauf die Pforte auf Veranlassung des Schwedenkönigs an Rußland den Krieg erklärte, schloß sich der eben auf den Fürsten- stuhl gelangte Wojwode Demetr ius Cautemir den Russen an. Am 13. April 1711 wurde zwischen Peter dem Großen und Demetrius Eantemir ein Vertrag geschlossen, durch welchen der Fürst sich unter russischen Schutz stellte und zur Heeresfolge wider die Türken verpflichtete. Die Befreiung der Moldau und der anderen Christen vom Türkenjoche erscheint darin als Ziel der in Angriff zu nehmenden Action. Dem Geschlechte Cantemirs wird die Moldau in ihren alten Grenzen (die der Türkei einverleibten bessarabischen Gebiete eingeschlossen) als erbliches Fürstenthum unter russischem Schutz zugesichert, ausgenommen den Fall, daß der Fürst von der orthodoxen Kirche abfallen oder dem Zaren untreu werden sollte. Die Niederlage der Russen am Prnth in der südlichen Moldau nöthigte Cantemir zur Flucht nach Rußland. Auf ihn folgt die unglücklichste Periode der moldauischen Geschichte, die der Fanariotenherrschast. Der Abfall Cantemirs bewog die Pforte, dem Lande weiterhin keine eingeborenen Wojwoden zu bewilligen. Der Fürstenstuhl wurde nun meist Griechen aus Fauar, einer Bukowina. 8
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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