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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 123 -
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123 Namen des Kaiserhofes machte, lautete nicht geradezu ablehnend, und in der Folge zeigte sie sich so entgegenkommend, daß der Internuntius die Abtretung der Bukowina einzig und allein auf Grund ihrer ehemaligen Zugehörigkeit zu Pokuzieu fordern konnte. Mitte März 1775 waren die Verhandlungen schon so weit gediehen, daß die Pforte vorläufig den Grundsatz anerkannte, Österreich solle so viel moldauisches Land erhalten, als es zur Herstellung einer angemessenen Verbindung von Siebenbürgen und Galizien brauche. Anfangs wollte man diese Linie nach Ghika's Vorschlag von Siebenbürgen nach Pokuzien ziehen, dann aber fand man sich bereit, sie nach dem an Österreich gefallenen Theile Podoliens zu leiten; nur das Gebiet von Chotin sollte der Türkei verbleiben. Schließlich kam man überein, daß die neue Grenzlinie durch eine gemischte Commission geregelt werde, und damit die Commissäre nicht in Streit geriethen, wurden im allgemeinen auch die Grenzorte schon bestimmt. Diese Vereinbarungen erlangten durch die am 7. Mai 1775 in Constantinopel unterzeichnete Convention ihre volle Rechtskraft. Darin wurde überdies auch die von österreichischer Seite gegen die Walachei hin gezogene siebenbürgische Grenz- linie von der Pforte anerkannt. Kaiser Josef hatte allen Grund, die Nachricht von dem Ausgange der Verhandlungen freudig zu begrüßen; war er es doch gewesen, der den Gedanken an die Erwerbung der Bukowina zuerst gefaßt. Er vergaß aber jener Männer nicht, die an der Verwirklichung dieses Gedankens rastlos mitgearbeitet hatten, des Staatskanzlers Kaunitz und des Internuntius Thugut. In einem eigenhändigen Schreiben lobte er den „unermüdlichen Eifer und die so klar als vorsichtig gegebenen Weisungen" des Ersteren, ihn zugleich seiner „wahren Hochschätzung nnd freundschaftlichen Dankbarkeit" versichernd; Letzterer erhielt zur Belohnung seiner Verdienste das Commandeurkreuz des St. Stefansordens. Die Grenzcommisfäre — der Wiener Hof hatte den Feldmarschall-Lieutenant Baron Vincenz von Barco, die Pforte den Bauwesen-Aufseher Tahir Aga gewählt — begannen Mitte September 1775 die Verhandlung. Diese nahm anfangs einen so günstigen Verlauf, daß schon Ende Oetober die ganze Südgrenze sowie die Ostgrenze bis Czernawka als berichtigt gelten konnte. Dabei waren Österreich sowohl Gebietstheile im Süden von Kandreny nnd Stnlpikany als auch erhebliche Strecken Landes zwischen dem Snczawa- nnd dem Serethslnsse wider die in der Abtretungsconvention getroffene Vereinbarung zugesprochen worden. Die weitere Grenzabsteckung aber stieß auf fast unüberwindliche Schwierigkeiten. Während nämlich Barco infolge allerhöchster Weisung die Forderung stellte, daß die Grenze von Czernawka an den Dniestr längs des Bnkowiner Waldes nach Preworodek gezogen werde, war Tahir Aga beauftragt, auch nicht eine Handbreit von dein Chotiuer Territorium abzutreten. Die Uneinigkeit der Commissäre wurde durch moldauische und russische Einstreuungen noch genährt. So kam es, daß Tahir Aga bald
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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