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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 156 -
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156 und auf milde Gaben angewiesen war. Unter diesen Umständen konnte von einer entsprechenden Vorbildung der Geistlichkeit oder einer ersprießlichen Seelsorge keine Rede sein, ein Übelstand, welcher umso empfindlicher war, als selbst für die Heranbildung zu höheren kirchlichen Würden, abgesehen von einer Privatanstalt im Kloster Pntna, im ganzen Lande keine einzige Schule bestand. Auch die Klöster konnten zu diesen Zwecken nichts beitragen, weil sie trotz ihres ansehnlichen Grundbesitzes, bei dem Mangel einer geregelten Wirthschaft und einer genügenden Controle und da sie nicht dem Diöeesanbischose, sondern direet der entfernten Jassyer Metropolie unterstanden, über keine Mittel verfügten, im Gegentheile sogar verschuldet waren und ans ihrem Grundbesitze nicht mehr Einkünfte zogen, als eben zur nothdürftigen Erhaltung der Mönche ausreichte. Demgemäß bot die Bukowiuer Kirche zur Zeit der Einverleibung ein durchaus unbefriedigendes Bild; glücklicherweise bewirkte jedoch die österreichische Herrschaft in diesen Verhältnissen einen raschen Wandel. Schon der damalige Bischof Dosithen Chereskul (Fereskul) war zu der Überzeugung gelangt, daß die Bewirthschaftung der Güter und die mit derselben verbundenen weltlichen Geschäfte den Regnlarclerns seinem eigentlichen Berufe immer mehr entfremdeten. Nach reiflicher Überlegung erbot er sich daher die Güter des Bisthnms gegen einen jährlichen Susteutationsbetrag von 8000 Gulden für sich und seine Nachfolger dem kaiserlichen Hofe abzutreten; doch verstand der Bischof, wie aus dem von dem Administrator der neuen Provinz, Generalmajor Freiherrn von Enzenberg, am 29. Oetober 1782 in rumänischer Sprache erlassenen Bescheide erhellt, unter „Abtretung" lediglich die Überlassung der Benützung dieser Güter an den kaiserlichen Hof auf unbestimmte Zeit, da er sich für den Fall, als der kaiserliche Hof diese Güter nicht weiter benützen wollte, den Rückfall derselben an das Bisthum ausdrücklich vorbehielt. Auch der kaiserliche Hof dachte keineswegs an eine Erwerbung der Substanz, sondern beabsichtigte blos, die ausgedehnten Besitzungen des Bisthums und der Klöster einer besseren Bewirthschaftung zuzuführen und den hiednrch erzielten Ertrag zur moralischen und intellektuellen Hebung der griechisch-orientalischen Kirche zu verwenden. Demgemäß wurde dem Bischöfe eröffnet, daß zufolge Allerhöchster Entschließung die bischöflichen Güter mit Anfang April 1783 in die kaiserliche Verwaltung überzugehen hätten. Hiebet wurde, um alle weiteren Befürchtungen des Bischofs zu zerstreuen, in dem an Enzenberg gerichteten Erlasse des Hofkriegsrathes vom 19. März 1783 noch ausdrücklich hervorgehoben, „daß die Güter des Bisthums oder der Klöster und sonstigen frommen Institute durch Übernahme in die öffentliche Verwaltung ihrer Bestimmung nicht entfremdet werden, sondern im Gegentheile nur bezweckt wird, dieselben für diese Bestimmung umso fruchtbringender zu machen." Dem Bischöfe wurde ein Jahresgehalt von 6000 Gulden ausgesetzt, worauf am 11. April 1783 die förmliche Übergabe der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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