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bei der trantii voimeeasea kreuzweise um die Mitte oder am Gürtel, bei der tranta
kotaseu oder tülküreusea aber werden, bei beliebiger Aufassung, allerlei Kunstgriffe
angewendet, um den Gegner zu Boden zu werfen. Wer im dreimaligen Ringen den Gegner
mehrere Male zu Boden geworfen hat, bleibt Sieger.
Die Spiele finden während der warmen Jahreszeit an Sonn- und Feiertagen, oder
beim Weiden des Viehes statt, wo die Spielenden über genug freien Raum verfügen.
An Tanzspielen nimmt nur die reifere, heiratsfähige Jugend theil. Von den verschie-
denen Tänzen erwähnen wir hier nur die Hc»ra oder Nvlcloveiieusea — Kreistanz, den
^reanul oder die ^reanaüa, die Lorabieasea, die Oleancira, den Lloeärlanul, den Vv-u
piperiul, die ^rckeleuna oder die I^n^ureuneu oder Ilnxursneuta, die
klusasca, die Lörbsusea.
Bei der (molckczvsneasea) bilden die Paare einen geschlossenen Kreis und
machen in wiegender Bewegung des Körpers und der Hände, je nachdem sie den Kreis
verkleinern oder erweitern wollen, auf Commando einen oder zwei Schritte vor- und
eben so viele rückwärts, stampfen in der Mitte mit dem rechten Fuße dreimal auf den
Boden, wiederholen dieses Verengen und Erweitern des Kreises oder gehen hierauf zwei
oder drei Schritte nach links und einen oder zwei nach rechts, und variiren die Schritte
und die Bewegungen immer auf Geheiß des Anführers und im Tacte der Musik, die bei
diesem Tanze mitten im Kreise spielt, so lange es dem Commandanten beliebt.
Die .'Vixumuüu oder der ^reauul und der I)e-a piperlul sind Kettentänze; beim
ersteren tanzen nur Burschen, beim letzteren auch Mädchen. Beim fassen sich die
Burschen gegenseitig am Gürtel nnd machen unter dem Commando des Anführers, der
einen Stock in der rechten Hand hält, verschiedene Schwenkungen um die Musik, bald
nach vorne, bald nach rückwärts und führen dabei, bald sich duckend, bald aufspringend,
allerlei kunstvolle Bewegungen aus. Beim ve-a piperiul legen die Tanzenden die Hände
einander auf die Schultern und machen unter Anführung des an der Spitze Tanzenden
verschiedenartige Bewegungen nach links und durchkreuzen von Zeit zu Zeit, bald hier,
bald dort, die Kette unter den aufgehobenen Armen der Tanzenden.
Die übrigen genannten Tänze sind Rundtänze und werden immer paarweise nach
dem Tacte der betreffenden Melodien ausgeführt, nur beim (ülocarlumil machen die Paare
vier Schritte vor und zwei rückwärts, stampfen mit dem Fuße, wiederholen dieses noch
einmal und drehen sich dann nach der einen nnd nach der anderen Seite. Bei der
fassen sich nicht mir zwei, sondern auch mehrere Personen beiderlei Geschlechtes zu je einem
kleinen Reigen und alle diese Reigen tanzen sodann in der Runde nach einander, sich dann
und wann drehend. Der 0Ieuu<Zru-Tanz ist eine Art llorn und wird gewöhnlich bei dem
Hinaustragen der Mitgift der Braut aus dem väterlichen Hause und beim Aufladen
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bukowina, Band 20
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bukowina
- Band
- 20
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.14 x 21.77 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch