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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
Seite - 210 -
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210 Verschwägerung (incuscrirs) willkommen, so werden die Brautwerber Wärmstens auf- genommen und bewirthet. Bei dieser Gelegenheit wird nur im Allgemeinen über die Mitgift (ckestre) der Braut und über den Vermögensstand des Bräutigams gesprochen. Nach einigen Tagen oder Wochen kommen die Brautwerber (pstitori) wieder zu den Eltern der Braut, diesmal aber mit dem Bräutigam selbst und mit den Eltern desselben. Während nnn das junge Paar bei Seite im Zimmer oder auch draußen sich gegenseitig verständigt, besprechen die Eltern die Ausstattung ihrer Kinder, und nachdem sie sich in dieser Beziehung geeinigt, befragen sie dann auch die Jungen um ihre Meinung. Wenn diese nichts dagegen haben oder nicht dagegen zu sein sich getrauen, was sie nur höchst selten offen heraussagen, geben sie ihre verschämte Zustimmung dadurch kund, daß sie ihre Unersahrenheit vorschieben und sich auf das Wohlwollen der Eltern gegen ihre Kinder berufen. Hierauf wird dem jungen Paare die beiderseitige Ausstattung bekanntgegeben. Die Eltern reichen sich gegenseitig unter Glück- und Segenswünschen die Hände, und das junge Paar küßt den Eltern unter Danksagungen und mit Thränen in den Augen die Hände. Hiermit ist die Verlobung geschlossen sau käeut Is^ätura si Znereckintarea), worauf gleich auch der Trauungstag festgesetzt wird. Von dieser Zeit an führen die Jungen den Namen Bräutigam (mirs) nnd Brant (mireasa). Nun beginnen die Hochzeitsvorbereitungen. Zuerst wird für die Aussteuer der Braut eine schönbemalte Truhe (laää) gekauft, in welche die Wäsche derselben gethan wird. Alsdann bereitet die Braut die Hochzeitsgeschenke (ckarurl) vor: für den Bräutigam einen vollständigen Wäscheanzug (sckimburi), für die Eltern desselben je ein Hemd (cämsasa äs soaeiÄ si äe socru), für die nächsten Anverwandten desselben und für die Brautwerber Handtücher (manäster^url, sterAsri) und für die Brautführer (vätüjei) und die Krauzel- mädchen (ckrusw) Taschentücher (nakram!). Alles dieses wird während des Brautstandes, und zwar mit Unterstützung von Freundinnen sorgfältig genäht und mit Woll- und Seiden- stickerei verziert. Der Bräutigam aber kauft für seine Braut hübsche Schuhe oder Stiefel, Socken, einen Spiegel und ein großes, wollenes oder seidenes Kopftuch (kalt, kobvt), das sie bei der Trauung trägt und mit dem sie beim Haupthochzeitsmahle auch verschleiert wird (se imkäIt<zs?Z, se mkodotä). Hierauf werden zu Brautführern (vätaM) und zu Krauzel- mädchen (äruste) beiderseits je zwei heiratsfähige Burschen und Mädchen aus den nächsten Verwandten und Freunden des Bräutigams und der Braut gewählt und Musikanten bestellt. Die Brautführer gehen, hübsch gekleidet, die geschenkten Taschentücher um die Stöcke gewunden und jeder mit je einer schönverzierten hölzernen Flasche von der Form einer zusammengepreßten Kugel (ploscä), etwa sieben bis vierzehn Tage vor der Trauung, von Haus zu Haus, um die gewünschten Gäste von der bevorstehenden Hochzeit in einer gereimten Ansprache in Kenntniß zu setzen und zu derselben unter Zutrinken
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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