Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 5 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 5 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

Bild der Seite - 5 -

Bild der Seite - 5 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21

Text der Seite - 5 -

5 Blüte war Johann Thurzö, der auch die erste Stureezstraße angelegt hat. Gegenwärtig beträgt der Flächenranm des ärarischen Grubenbetriebes 2,451.808 Quadratmeter; das der Stadt Neusohl gehörige, einst ergiebige Erzbergwerk von Homokhegy ist jetzt 784.260 Quadratmeter groß, aber uur noch von sehr geringem Ertrag. Zu erwähnen ist auch, daß in Känalja, bei Altgebirg, in diesem Jahrhundert (1812) die erste Waffenfabrik Ungarns entstanden ist, welche Gewehre, Säbel und Bajonnette im Großen erzeugte. Herrengrund (Urvölgy) liegt 900 Meter hoch in dem Winkel zwischen den Bergen Lajoshegy und Jspänhät, sowie auf deren Abhängen. Die Lage ist reizend, die Luft so rein, daß viele Leidende sich hier aufhalten. Auf dem Lajosberg steht eine Kirche mit romanischem Chor; 134 Stufen führen zu ihr hinauf; sie war einst von einem Fried- hof mit festem Wall umgeben, von dem noch jetzt eine Bastei besteht. Die Kirche ist sehr alten Ursprungs. Laut der Thorinschrift hatte der Calvarienberg schon im Jahre 1254 eine Kapelle. Interessant sind die beiden alten Glocken (1596, 1619) der Kirche, von Nen- sohler Arbeit, und ein kunstvoll gearbeiteter Kelch mit der Jahreszahl 1574. Den Namen Herrengrnnd (Vallis ckominorum) haben die im XIII. Jahrhundert hier augesiedelten Deutschen erfunden; in dem Briefe von 1263, in dem das jetzige Landstück von Birö- salva dem Neusvhler Richter Andreas geschenkt wird, heißt Herrengrnnd noch Montana, und die Leute aus der benachbarten Gegend nennen es noch jetzt blos Bänya oder Bana (— Bergwerk). Auch in Szelcse blühte einst die Kupfergewinnung; die Reste der alten Grube sind in der Gemarkung noch jetzt zu seheu. Diese Bergwerke waren stets Krongüter; im XV. Jahrhundert floß ihr Erträgniß eine Zeitlang den Königinnen zu; auch erkannten die Bergleute stets den Burggespan, den Tavernicus und den Palatin als ihre Herren an. Aus diesem Herrenrecht entwickelte sich hier und anderwärts in diesem Comitate, wo das Ärar Betriebe hatte, hinsichtlich des Grundbesitzes eine interessante Einrichtung. Der Grund und Boden selbst gehört dem Ärar, die Nutznießung desselben und die darauf befindlichen Gebäude dem Grundbesitzer. In den Gruben von Herrengrund betrug im Jahre 1566 die Förderung 36.000 Ceutuer Kupfer und 5.250 Mark Silber; aber schon in den Jahren 1738 bis 1745 nur noch 19.269 Centner Kupser. Von 1738 bis 1766 wurden 93.508 Centner Erz für die Wäscherei gefördert, was 5.084 Centner reines Kupfer ergab. Auch auf Cölestiu und Aragonit wurde hier geschürft, und hier stieß man zuerst auf die Specialität dieser Gruben, den berühmten Urvölgyit . Im Jahre 1822 war der Bergbau schon stark zurückgegangen. In den Achtziger-Jahren stellte man ihn gänzlich ein, doch wurde er 1893 wieder aufgenommen uud die blos versuchsweise mit geringen Kräften begonnene Arbeit lohnte sich, indem man in der Lndovika-Grube in einer Tiefe von 420 Meter auf prachtvolles Kupfererz stieß. So steht zu hoffen, daß der Berg- bau sich hier neu beleben wird.
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild