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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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67 schwermüthige Burgruinen starren in fröhliche Thäler nieder. Das Thal bietet Getreide, der Bergabhang Wein, der Schoß des hohen Gebirges Gold und Silber. In der nördlichsten Gegend durchwühlt der Bergmann die Tiefen der Schächte; in der oberen, gebirgigeren Hälfte des Comitats erwirbt das harmlose slovakische Völkchen im Schweiße seines Angesichts den Bissen Brod; in den südlichen breiteren Thälern sieht man emsige Magyaren pflügen, säen, ernten und ihre verwüsteten Weingärten stückweise erneuern. Nach dem Zeugnisse der urzeitlichen Geräthe, Gefäße und Urnen, die das Erdreich uns ausliefert, ist diese Gegend schon in Urzeiten von Menschen bewohnt gewesen. Die Überlieferung des Volkes weiß auch von Riesen, die einst hier hausten. Die Fußspur eines solchen sieht man bei Palast in eine Felstafel eingeprägt, und Spuren von Riesen- schritten werden zu Jpolysäg gezeigt. In Dregely kennt man noch jetzt die „Bank des Riesen", eine Felsstufe, au der die Sitzstelle und unterhalb die doppelte Fußspur des Sitzenden zu sehen sind. Solche Spiele der Natur kommen noch öfter vor. Nach der geschichtlichen Überlieferung war dieses Gebiet vor zweitausend Jahren von Sarmaten bewohnt, nnter denen sich im II. Jahrhundert germanische Qnaden niederließen. Allein zu Ende des VI. Jahrhunderts hatten an der Gran und Eipel schon die Avaren die Oberhand. Die Ringwälle bei Beny und Kemend im Granthal, der Maher-Berg bei Visk an der Eipel, der Örhegy (— Wachtberg) bei Felsö Palojta sind lauter Avarenringe. Dieser letztere Berg heißt bei den Slovaken Heidenburg und mag, wie in Siebenbürgen Bälvänyosvär (— Götzenburg) eine Opferstätte der heidnischen Magyaren gewesen sein. Zur Zeit der Landnahme wurde das Land — nach dem Anonymus Notarius — auf Herzog Arpäds Geheiß von den Feldhauptleuten Jluba, Zoärd, Kadocsa und Bors in Besitz genommen. Schon die erhaltenen Ortsnamen bezeugen, daß die Urmagyaren sich in großer Anzahl und gern im Eipelthale niedergelassen haben. Die Namen der sieben Geschlechter leben noch jetzt in Namen von Dörfern des Eipelthales, so auf Honter Gebiet in den Namen Nyök, Gyarinat, vielleicht auch in Keßi und Kör. Das Dorf Hont, sowie das Comitat selbst, sind nach dem Feldherrn Hunt benannt, der zur Zeit des Herzogs Geza mit seinem Bruder Päzman in das Land kam und im Eipelthal großen Landbesitz erhielt. Das Honter Comitat spielte daher, als Stammsitz des ansäßig gewordenen Geschlechts Hunt-Pazmän schon zu Beginn eine wichtige Rolle. Es ist eines der allerältesten im Lande. Seine wildreichen Wälder wurden oft von den jagdluftigen Aujou und Hunyadi, besonders von Matthias, aufgesucht. In Erinnerung an diese alten Zeiten nennt das Volk noch jetzt manche Quelle „Königsbrunnen". Es gibt im Honter Comitat viele solche Königsbrunnen (Kirälyküt) und auch heilige Brunnen (söeut icüt). Nach der Schlacht bei Mohäcs fiel auch Hont den Türken zu. Später tummelten sich die Schaareu Bocskays, Bethlens, der beiden Räköezi und Tökölis häufig S"
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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