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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 92 -
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90 den loealen Bedarf und es bleibt sogar für die Ausfuhr übrig. Ju der Hügelgegend wächst im Allgemeinen guter, ja an einzelnen Stellen vorzüglicher Wein. Der Wieder- herstellung verwüsteter Weingärten wird große Sorgsalt zugewendet. Der größte Theil der ertragsfähigen Oberfläche ist Ackerland. Doch giebt es auch viel Wald, er steht an Ausdehnung nur nm ein Sechstel hinter dem Ackerland znrück. Nadelwald kommt wenig vor; der Laubwald besteht zumeist aus Buchen. Neben der Landwirthschaft besteht auch blühende Viehzucht. Die Zahl der Pferde ist etwa 12 000, die des Hornviehes etwa 32.000. Von letzterem wird meist die ungarische Rasse gezüchtet, doch kommen auch fremde Rassen hänsig vor. Auch Schaf- und Schweinezucht stehen auf der richtigen Stnfe; an einzelnen Punkten wird noch mit Eifer und Erfolg Bienenzucht getrieben. Die Interessen der Landwirthschaft werden dnrch den landwirthfchaftlichen Verein des Comitats und den Verein für Obstbaumcultur im oberen Honter Comitate wahr- genommen. Dem Bergbau des Comitats soll ein besonderer Aufsatz gewidmet werden. Die Indust r ie hebt sich; der Handel beschränkt sich meist auf die landwirth- fchaftlichen Prodncte. In gewerblicher Hinsicht ist namentlich die Fabrikation der berühmten Schemnitzer Pfeifen und der Thongeschirre zu Beld und Pukanz hervorzuheben. Anch einige Ziegeleien, Öfenfabriken und Brennereien sind vorhanden. Sehr bemerkenswerth ist, namentlich in einzelnen Dörfern der oberen Gegenden, das häusliche Webe- und Holzwaarengewerbe. Letzteres versorgt Landwirthschaft und Haushalt mit allem noth- wendigen Geräthe, die Weberei aber bestreitet nicht nur den Hausbedarf, sondern zeigt in einigen Dörfern so viel Geschmack nnd interessante Eigenart, daß diese Hausindustrie, von den amtlichen Kreisen des Comitats unterstützt, einen stärkeren Aufschwung hoffen läßt. Insbesondere haben die originellen Stickereien viel Beachtung gefunden; diese Art von Handarbeiten hat unter Beihilfe des Ungarischen Handelsmuseums sogar schon im Auslande Absatz gefunden. In Hegybänya besteht seit zehn Jahren eine Lehrwerkstätte für Kinderspielzeug. Dem Creditwesen dienen 7 größere oder kleinere Sparkassen und Banken in Jpolysag, Karpfen, Nagy-Maros, Schemnitz und Vamos-Mikola; außerdem bestehen mehrere größere und kleinere Hilfsvereine. Die Cul tur macht in neuerer Zeit gute Fortschritte. Fast jede Gemeinde hat ihre Schule; für die Sache der Magyarisirnng wirken außer den Volksschulen auch einige Kinderbewahranstalten des Oberungarischen Culturvereins. Die Mittelpunkte des geistigen Lebens sind Schemnitz und Jpolysag. Das Magyareuthum des Comitats gehört in ethnographischer und lingui- stischer Hinsicht dem Palöezenthnin an, dessen westlichen Zweig es bildet. Lebensweise, Charakter, Sitten und Gebräuche sind die nämlichen. Die Frauen, besonders in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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