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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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92 erforderlichen Stoff, Gold und Silber, blos in den inländischen Bergwerken gewinnen konnte, da hatte der Bergbau auch in Ungarn, und gerade hier, eine außerordentliche volkswirtschaftliche und culturelle Wichtigkeit. Erwägt man ferner, dass der Bergbau damals eine ganz besondere und wichtige Einnahmsquelle der Krone war, indem man die in den Bergwerken gewonnenen edlen Metalle blos bei der königlichen Kammer, und zwar zu einem weit unter dem wahren Werthe stehenden Preise einlösen durfte, und dass die „Gewerkschaften" überdies noch eine Bergwerksfrohne, eine Bergwerkssteuer — urbura, Urbür — zu zahlen hatten, so kann man sich vorstellen, wie viele und wie große Interessen sich an das Gedeihen des Bergbaues knüpften, und man begreift die Privilegien und Exemptionen, in deren Genuß die Bergstädte und Bergbautreibenden von den Arpädischen Königen angefangen bis zum Beginn unseres Jahrhunderts, ja auch seither noch, sich befunden haben. Unter solchen Verhältnissen wurde der Bergbau in Ungarn groß, wurde die Quelle von materiellen und geistigen Gütern, gab den Anstoß zu vielen Erfindungen und brachte die Pflege der technischen Wissenschaften in die Höhe. Für die Erz- und Metallgewinnung sind in den nördlichen und östlichen Gebirgen des Landes vier Distrikte zu unterscheiden, und zwar: 1. Der niederungarische Montaudistr ikt , mit sieben Bergstädten: Schemnitz (Selmeczbanya), Dilln (Belabanya, früher Fehörbanya), Kremnitz (Körmöczbanya), Neusohl (Beszterczebänya), Libetheu (Libetbanya), Königsberg (Ujbänya) und Pnkanz (Bakabänya); 2. der oberungarische Montandistrikt , früher ebenfalls mit sieben Bergstädten, nämlich: Göllnitz (Gölniczbänya), Schmölnitz (Szomolnokbanya), Rndnok (Rudöbäuya), Jossau (Jäßö), Telkibäuya, Roseuau (Rozsuyö) und Jglö; 3. deruordöstl iche Montandistr ikt mitden Städten Nagybänya (Neustadt), Felsöbäuya (Uugarisch-Neustadt) und Kapnikbänya; 4. der siebenbürgische Montandistr ikt mit Abrndbänya (Großschlatten), Zalathna (Schlatten), Offenbänya (Offenburg) u. a. m. Es ist nicht zu leugnen, daß der Metallbergbau Ungarns, der einst ersten Ranges gewesen, in neuerer Zeit viel von seiner Bedeutung verloren hat. Seine privilegirte Stellung hat aufgehört, auch ist er nicht mehr die Hanpteinuahmsquelle der Krone und des Ärars, also kein maßgebender Faetor des Staatshaushaltes mehr, und ebenso sind die Zeiten vorüber, wo alles Münzgeld aus den inländischen Gruben kam. Es kann also nicht wundernehmen, wenn der Metallbergbau in den angeführten Bergbezirken anch an Ausdehnung viel verloren hat und an so manchem Ort, wo er einst in Blüte stand und die Haupteiunahmsquelle der Bevölkerung war, jetzt kaum noch seine Spnren zu erkennen sini>,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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