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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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98 werden sie unter die tiefsten Punkte der Gruben getrieben; mit Rücksicht auf ihre große Wichtigkeit und Kostspieligkeit sind ihnen sowohl in der Maximilianischen Bergordnung, als auch durch das spätere Berggesetz besondere Vergünstigungen und Freiheiten zuerkannt. Die bedeutendsten Erbstollen der Schemnitzer Montangegend sind die folgenden: 1. Der Biebererbstollen, der nnter die Gruben von Hegybänya oder Windschacht getrieben ist. Sein Alter erkennt man schon daran, daß er noch mit Schlägel und Eisen getrieben ist; an einer Stelle sieht man die Jahreszahl 1400 in die Wand eingemeißelt. Er ist 5700 Meter lang und liegt 575 Meter unter dem Meeresspiegel. 2. Der Dreifaltigkeitserbstollen ist um 47 Meter tiefer angeschlagen, man sieht seine Mündung neben dem abgetragenen unteren oder Szent-Antaler Thor. Auch er ist der ganzen Länge nach mit Schlägel und Eisen getrieben. Die Arbeit begann am 19. August 1549 und wurde 1671 vollendet. Seine Länge ist 1800 Meter, sammt den Querschlägen 9500 Meter. 3. Der Kaiser Franz-Erbstollen, der im Jahre 1494 im Hodritschthale angeschlagen wnrde, erstreckt sich unter die Gruben von Hodritsch und Hegybänya. Die Arbeit wurde nach mehrmaliger Unterbrechung im Jahre 1765, also nach 271 Jahren vollendet und ist nach Kaiser Franz I. benannt, der 1751 in Schemnitz war. Er ist 5700 Meter und sammt den Querschlägen 30.000 Meter lang. Seine Meereshöhe beträgt 375 Meter. 4. Der Kaiser Joseph II.-Erbstolleu ist der tiefste und längste von allen, und bedient sämmtliche Gruben der Schemnitzer Gegend. Seine Mündung befindet sich an der Gran, bei dem Dorfe Vozuitz. Er ist in gerader Linie gemessen 16.583 Meter lang, also länger als der Gotthardtnnnel; mit den Querschlägen zusammen mißt er 22.000 Meter. Seine Höhe über dem Meere ist 224 Meter. Das große und epochemachende Werk wurde am Josephstage (19. März) 1782 begonnen und nach Überwindung von mancherlei Schwierigkeiten am 5. October 1878 beendet. Die Kosten beliesen sich auf 5,827.000 Gulden. Der Verwaltungssitz der ärarischen Bergdirection ist der uralte „Kammerhof" zu Schemnitz; in seinen Sälen hängen die Bildnisse der Oberkammer- oder Berggrafen und Bergdirectoren von 1624 bis anf unsere Tage. Doch befindet sich die Berg- verwaltung von Oberbieberstollen nebst der Markscheiderei und der Maschinen-(Bau-) Jnspection zu Hegybänya; die Grubenanlagen liegen in den Thälern von Schemnitz, Stesultö, Hegybänya, Hodritsch, Dillu und Vihnye. Die Erzgänge kommen größtentheils im Grünstein-Trachyt (Biotit-Andesin, Biotit-Orthoklas, Pyroxen-Trachyt) vor, doch findet man solche zu Hodritsch und Vihnye anch im Gneis, Syenit und Werfener Schiefer anstehend.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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