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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 108 -
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106 Bergwerksuuiou wurde 1752 durch Johann Josef von Geramb gegründet nnd im Sinne seines Testamentes können ihre Mitglieder blos seine Nachkommen in männlicher oder weiblicher Linie sein. Das Vermögen des Vereines besteht aus dem Schöpserstollner Grubenbesitz und der Silberwaarenfabrik „Szandrik" zn Hodritsch, beziehungsweise Alsöhämor (Unter-Hammer), dann dem Grubenbesitz des Sauct Michael-Erbstollens zu Schemnitz und der Bleisilberhütte nebst Bleiwaarenfabrik zu Dillu. Die Grundlage der Unternehmung bildet der Schöpferstollen mit den zugehörigen Erzanfbereitnugs- werkstätteu. Der größteutheils Silbererze enthaltende Hanptgang wurde durch Johann Schöpfer entdeckt, nach dem auch die Anlage benannt ist. Im Jahre 1896 producirte das Bergwerk 5052 Metercentner reiches Scheiderz und 254.341 Metereentner Pocherz, mit zusammen 51 235 Kilogramm Gold- und 5842 7 Kilogramm Silber- gehalt. Das in der Grube gewonnene Erz und das taube Gestein werden mittelst einer Damps-Loeomotivbahn herausbefördert; die Länge dieser Eisenbahn in der Grube ist 2000 Meter, die Locomotive hat 24 Pferdekräfte und zieht in der Regel 30 Wagen; ihre Constructiou gestattet ihr in der Grube ohne Feuerung zu verkehren, sie läßt blos Dampf von sich und verdirbt die Luft der Grube nicht durch Verbreuuuugsproducte und Rauch. Die Pocherze werden durch zwei im Alsöhämorer Thale angelegte, ans neueste Art ausgerüstete Stampfwerke zerkleinert uud couceutrirt. Das untere Stampfhaus mit seinem vielgliedrigen Dache, dann der Pochwelle und dem amerikanischen Stampfwerk sind auf unserem Bilde zu sehen. Die reichen Erze und die aufbereiteten Bergwerks- prodncte werden zum Verschmelzen theils in das staatliche Central-Hüttenwerk, theils nach Dilln in die eigene Hütte der Bergwerksunion geschafft. Die Bergwerksunion beschäftigt in ihren Gruben und Erzanfbereitnngs-Werkstätten 650 Arbeiter. Bruder laden. In Anbetracht der mancherlei Gefahren, denen die Bergknappen ausgesetzt sind, hielt man es schon in alter Zeit für nothwendig, den Kranken, Verun- glückten und Greisen, überhaupt den arbeitsunfähig Gewordenen, sowie ihren Witwen und Waisen eine wohlverdiente Unterstützung zusichern. So entstanden schon zu Beginn des XVI. Jahrhunderts theils aus Spenden der Bergwerke, theils aus Beiträgen der Arbeiter die sogenannten „Bruderladen", als richtige philanthropische Einrichtungen und Ver- körperungen der Idee, welche jetzt die Socialpolitik und Staatsweisheit für Arbeiter jeder Kategorie durch Kraukeuunterstützuugskassen und die allgemeine Arbeiterversicherung verwirklichen will. Die Bergleute wareu also, wie in vielen anderen Dingen, auch hieriu Bahnbrecher. Gegenwärtig stellt schon das Berggesetz die Forderung auf, daß jeder Grubenarbeiter irgend einer Bruderlade angehöre. So gehören zum Verbände der Bruderlade von Schemnitz und Umgebung nicht nur die ärarischen, sondern auch die gesellschaftlichen Bergwerks- und Hüttenarbeiter; jeder derselben zahlt 6 Procent seines
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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