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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 142 -
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140 Gömörer Eisenerze als ein bedeutender Factor des nationalen Wohlstandes zu betrachten. Ferner ist Gömör ein Comitat der Wälder, denn die Hälfte seiner Oberfläche ist mit Waldung bedeckt. Ungeheure Forste, von Alpenweiden und Wiesen unterbrochen, bedecken namentlich die nördliche Hälfte und liefern Unmengen von Holz. Drei Holzgattungen gedeihen besonders schön: die Tanne (Weißtanne, Fichte, Lärche) auf dem hohen Gebirge, die Buche und Eiche auf den Anhöhen von milderem Klima. Entsprechend groß ist auch der Wildreichthnm. Von Großwild kommen Hirsch, Wildschwein und Bär.häufig vor. So lohnt die Jagd reichlich und große Jagdgesellschaften, darunter nicht selten königliche Prinzen und Fürsten, erscheinen in den Gömörer Bergen zum Waidwerk. Die Thäler der Flüsse Sajö, Balog und Rima gehören mit ihren unteren Ver- slachnngen zu den besten Weizengegenden. Weniger fruchtbar sind die Kalkplateaux im östlichen Theile des Cvmitats, sowie das Gelände der Basalt- und Trachytberge von Ajnäcskö. Dieses mannigfaltige, an auffallenden Gegensätzen reiche Gebiet ist von Urzeiten her bewohnt. Die riesige Baradla-Höhle beiAggtelek enthält die ältesten Spuren des Menschen in Ungarn. Mit den Knochen des ausgestorbenen Höhlenbären fand man Gefäßscherben und Werkzeuge von Stein und Knochen aus der ältesten Steinzeit; die jüngere Steinzeit ist in dem Bestattnngsgange der Höhle durch die in die zweite Reihe gebetteten Urnen nebst Gegenständen aus zugeschlagenem Stein, Knochen und Thon vertreten; endlich weist die Stätte der Küchenabfälle mit ihrer unteren Schichte in die Bronzezeit, mit der oberen in die Eisenzeit zurück. Von den Völkern, welche die einwandernden Ungarn hier vorfanden, weiß die Geschichte wenig zu sagen. Die archäologischen Funde, die im Süden des Comitats auf dem Burgberg von Söreg gefundenen Thongefäße, Waffen und Schmucksachen stammen gewiß von den nomadischen Stämmen der Jazyger, Hunnen, Avaren und Sarmaten her, allein Jnschriststeine und Grabmäler finden sich darunter nicht. Die Todten dieser Zeit sind wirklich todt; ihr Andenken ist mit dem dichten Schleier des Vergessens bedeckt. Die Einwanderung der Ungarn beginnt eine neue Epoche. Gömör ist thatsächlich eines der ältesten Comitate. Bald nach der Landnahme bildet sich hier das Eomitatssystem aus. Es entstehen Städte, größere Bergwerksanlagen. Die Könige waren darauf bedacht, dem Bergbau zur Blüthe zu verhelfen. Der Tatarenstnrm vernichtete die Cultur der ersten Jahrhunderte, allein innerhalb eines halben Jahrhunderts erhoben sich die Ortschaften wieder aus ihren Trümmern und nach und nach erstarkten auch die angestammten, mächtigen Familien wieder. Unter den Herren der größeren und kleineren Besitzungen finden sich berühmte altmagyarische
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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