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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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148 des Berggerichtes. Das vereinigte protestantische Obergymnasium ist in seiner Art das einzige im ganzen Lande. Außer den trefflichen Volksschulen erhält die Stadt auch Bürger-, Lehrlings- und Frauengewerbeschulen. Die 6000 Einwohner sind größtentheils Gewerbslente, Gerber, Csizmenmacher, aber die berühmten Gnba- (Lodenmantel-) Schneider, Kürschner, Goldarbeiter und Feld- flaschenversertiger, die einst in der ungarischen Industrie eine so große Rolle spielten, sind vom Schauplatze verschwunden. Die Gemarkung der Stadt ist sehr fruchtbar, ihre Land- wirthschaft und Garteucnltur einträglich. Die oft von der Rima überschwemmten Kraut- felder und Gärten sind überreich an Grünzeug. Alle ständigen Einwohner, mich die Gewerbetreibenden, trachten wenigstens ein Küchengärtchen zu erwerben. Bis in die neueste Zeit besaß jede bürgerliche Familie ihr eigenes kleines Krautfeld. Die Jahrmärkte gehören zu den stärksten des Comitats. Neben dem großen Pferde- und Viehmarkt Pflegt auch der Waarenmarkt bedeutend zu sein, Kunden kommen von nah und fern. Rimaßombat gegen- über, am anderen Ufer der Rima, liegt Tamäs fa l a (Tamässalva), dessen fleißige Bewohner meist Ofensetzer und Töpfer sind. Eine Viertelstunde vor der Stadt liegt die Pnßta Szabadka, mit staatlichem Hengstendepot. Unterhalb der Stadt befindet sich die Anlage der staatlichen Ackerbauschule von Kurinez. Nach einem alten Spruch „hört in Rimaßombat das ungarische Vaterunser auf", oberhalb des Rimathales ist die Bevölkerung schon flovakisch. Westlich von Rimaßombat, jenseits des Hügels, der die Wasserscheide bildet, liegt die Ortschaft Osgyän, am Fuße von sanften Hügeln, mit hübschen Herrensitzen. Über dem Dorfe ragt die stolze Burg der Freiherren von Luzsenßky, aus dem XVI. Jahrhundert, einst Besitzthum des Geschlechtes Bakos. Die Heiducken des Blasius Nemethy hatten hier 1604 ein Treffen mit dem Heere des kaiserlichen Generals Bästa, der auch von hier zu seinem Verheerungszug durch das Comitat aufbrach. Das evangelische Gymnasium über- siedelte in den Fünfziger-Jahren nach dem Aussterben seiner Patrone, der Familie Korponay, mit Professoren und Schülern nach Rimaßombat, um sich mit dem dortigen Gymnasium der Reformirten zu vereinigen. Die magyarischen Bewohner des Dorfes betreiben neben dem Ackerbau auch das Fuhrmannsgeschäft; sie bringen das Thongeschirr und die Ziegel der slovakischeu Nachbardörfer auf die Wochen- und Jahrmärkte. Nördlich von Osgyän liegen im Thale des wilden Sznhabaches die kleinen Dörfer Fazekas-Zsalnzsäny, Susäny, Pongyelok und Szuha mit slovakischeu, aber auch ungarisch sprechenden Einwohnern, die sich hauptsächlich mit Töpferei befassen. Ihre Thon- waaren, besonders die feuerfesten Ziegel von Zsalnzsany, sind auch im Ausland sehr gesucht. Die Eisenbahnlinie Fülek-Miskolcz erreicht bei Feled eines der anmuthigsten Thäler des Comitats. Dieses breite Thal, das sich östlich bis Putnok, der Comitatsgrenze, erstreckt,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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