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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 206 -
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204 wurde, brachte die Leute sozusagen ins Elend. Sie entschädigen sich zum Theil durch den hohen Taglohn, den ihnen der Aufschwung der Zuckerrübencultur und die nach allen Richtungen verzweigten Eisenbahnen sichern. Die Weingärten sind übrigens an vielen Orten schon neu bepflanzt. Die Hauptgewächse sind Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mais, Kartoffeln und besonders in den paloczischen Gegenden Hanf. In der Erlauer und Gyöngyöser Gegend wird in großem Maßstabe Obstzucht betrieben, Erlauer Birnen und Aprikosen gehen weithin in die Lande. Im ganzen Heveser Gebiete ist auch der Tabak vorzüglich, doch ist sein Anbau jetzt nur in der Umgebung von Verfielet gestattet. Die Bevölkerung der Mätra und ihrer Umgebung ist ganz ansehnlich, obgleich der Fruchtboden nicht gerade zur ersten Classe gehört. Die hieher gehörigen drei Stuhl- richterbezirke hatten nach der Zählung von 1890 131.090 Einwohner, darunter 868 Deutsche, 747 Slovakeu, das Übrige durchaus Magyaren. Die Ortschaften liegen in den breiteren Thälern, wo mehr culturfähiger Grund vorhanden ist, näher beisammen und sind volkreicher, während es auf den Höhen fast keine ständige Bevölkerung gibt. Nach der Überlieferung besetzten bei der Landnahme Ärpäds Waffengefährten und Stammes-- verwandte Ed und Edömen das ganze Gebiet von Pata und Päßtö, also von der Zagyva bis zur Tarna, und vertheilten es unter ihre Sippen und Völker. Aus diesen Stämmen ging das Geschlecht Aba hervor, das erste, das hier zur Blüthe gelangt ist. Dieses Geschlecht legte den Grund zum Eomitate und gab dem Lande einen König und mehrere bedeutende Männer. Das andere uralte Geschlecht sind die von Petschenegen herstammenden Szalök. Das dritte, das den nördlichen Theil des Heveser Cvmitats überslnthete, waren die aus der Fremde eingewanderten Rätold, die sich zur Zeit der inneren Wirren auf Kosten des Geschlechtes Aba in der Päßtöer Ecke der Mätra festsetzten. In Sär gründete König Aba Samuel ein Benediktinerkloster, in dem er später auch bestattet wurde. Mit Unterstützung des Hauses Aba erstand am Fuße der Mätra und des Bükk eine ganze Reihe Klöster. So im Jahre 1190 die Cistercienserabtei zu Päßtö, dann 1232, durch Bischof Cletus gegründet, das Cistercienserkloster zu Kompolt, dessen damals erbaute Kirche noch jetzt besteht. Im Tärkanyer Thale wohnten schon im XIII. Jahrhundert stumme Karthäusermönche. Das Heveser Comitat war sehr reich an Klöstern der Benediktiner, Eistercienser, Prämonstratenser, Franciscaner, Karthäuser und (in Ungarn entstandenen) Panliner. Die Augustiner hatten in Erlan eine Kirche; für die sklavenbefreienden Trinitarier und barfüßigen Nazarener wurden während und nach der Türkenzeit kirchliche Stiftungen gemacht. In Solymos heißt ein Theil der Gemarkung noch jetzt „monostor" (Kloster), da sollen die rothen Mönche des Ritterordens ein Kloster gehabt haben.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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