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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 214 -
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212 Hauptkirche zu St. Bartholomäus, die 1721 im Renaissancestil erneuert wurde. Erwähnens- werth ist auch die zu Ehren der heiligen Elisabeth von Ungarn errichtete sogenannte Spitalskirche. Dann ist hier eine kleine reformirte Kirche, deren Bau 1787 begann, doch stammt ihre jetzige Gestalt nebst dem Thurm aus dem Jahre 1844. Die Judeu haben eine schmucke Synagoge. Die übrigen öffentlichen Gebäude sind neu und entsprechen dem Geschmack und den Bedürfnissen der Gegenwart. So das Staatsgymnasium, die neue Bürgerschule für Mädchen und die große Reiterkaserne. Unter den Privatgebäuden ist das Baron Orczy'fche Herrenhaus (jetzt Eigenthum der Gräfin Westphalen-Raban) das schönste; es steht in einem großen, wohlgepflegten Park. Gyöngyös ist Sitz eines Bezirksstuhlrichters. Es hat ein Stiftnngs-Krankenhans, eine Irrenanstalt, ein städtisches Armenasyl, zu dessen Gunsten Graf Stephan Kohäry zu Beginn des vorigen Jahr- hunderts eine Stiftung von 9000 Gulden Conventionsmünze machte, wofür die dank- bare Bürgerschaft sein Porträt malen ließ (es hängt jetzt im Rathssaale des Stadt- hauses), endlich eine Anstalt für arme Frauen und zwei Waisenhäuser. Unter den sozialen Instituten stehen voran der landwirthschaftliche Verein des Heveser Eomitats, der hier seinen Sitz hat, und die Matraer Abtheilung des ungarischen Touristenclubs, die sich eifrig bemüht, den Besuch der schönen Matragegend zu heben und unter anderem auf dem Kekes als Hauptgipfel der Mätra einen 21 Meter hohen Aussichtsthurm, den Matrathurm, errichtet hat. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört noch das Alaun-Eisenbad am westlichen Ende der Stadt, eine Schöpfung der Baronin Johanna Jeßenak, geborenen Gräfin Aloisia Forgäch, mit schönem, schattigem Park; es soll in seiner Wirkung der Paräder Alaunquelle gleich sein. Die Bürgerschaft hält gewöhnlich hier ihre Sommertanzfeste ab. Als Sommerfrische und Vergnügnngsort der wohlhabenderen Classe ist noch Bene, jetzt Mä t r a -Füred genannt, zu erwähnen. Es ist ein kleines kaltes Bad, nördlich von der Stadt, am Fuße des Kökes, mit stattlichem Hotel und einigen hübschen Privatvillen. Es ist gegen die nördlichen Winde geschützt. Nahe bei der Mündung des Kallökthales und Esatornathales liegt der Burgberg, auf dem im XIII. Jahrhundert, vermuthlich nach dem Tatarensturm, der Ritter Bene seine Burg erbaute, die schon 1497 Ruine war. Westlich von Mätra-Füred, in einem anderen Thale, liegt das Dorf So ly mos, wo harter Stein gebrochen wird, und weiter gegen Westen die Pußta Fajzat am Fuße eines seltsamen, einsam zum Himmel starrenden Bergkegels. Westlich von Gyöngyös, am südlichen Fuße des Kis-Bükk, liegt das Dorf Gyöngyös-Pa ta . Es gibt kaum eine ältere magyarische Ortschaft im Lande. Die Burg Pata soll nach der Überlieferung noch in der Zeit der Herzoge vom Heerführer Pota erbaut worden sein. Das Volk nennt das Dorf noch jetzt Pota. Bemerkenswerth ist hier
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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