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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 248 -
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248 wurde in den Fünfziger-Jahren zugeschüttet und größtentheils in einen mit Bäumen bepflanzten öffentlichen Platz verwandelt. Die hochthürmige Kirche hat bei einem großen Brande 1852 ihren schönen reingothischen Charakter verloren, indem bei Gelegenheit des Neubaues das Chor auf ein Niveau mit dem dreischiffigen Haupttheile gehoben, die herrlichen Fenster und Thüren aber schmucklos verflacht wurden. Da der Ort gerade im Strich der Kriegsstürme lag, die das Hernadthal zu durchbrausen pflegten, hatte er im Laufe der Jahrhunderte viel zu leiden; immer aber erholte er sich wieder, obgleich er noch jetzt nicht bei seinem einstigen Reichthums angelangt ist. Er ist zum Theil regelmäßig gebaut. In der Mitte steht nahe der reformirten Kirche auch die weit kleinere der Katho- liken aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Unter den Privatgebäuden ist die große ursprünglich Baron Perenyische, jetzt Graf Csäky'sche Curie das bedeutendste; sie enthält eine Sammlung interessanter historischer Bildnisse. Der Ort hat 4000 Einwohner und ist auch Bezirkssitz. Er hat eine Sparcasse und ein Creditinstitut. Einst bestand da auch ein resormirtes Gymnasium von Ruf, an dem namentlich im XVI. und XVII. Jahr hundert mehrere Gelehrte und Schriftsteller von literarischer Bedeutung wirkten; diese Schule wurde 1854 durch die damalige Regierung aufgehoben. Die Gemarkung ist schön und fruchtbar; sie liefert vorzüglichen Weizen, Roggen und Mais. Einst war auch der Weinbau eine reiche Einnahmsquelle. Handel und Gewerbe sind verhältnismäßig lebhaft. Besonders wichtig und berühmt sind die Vieh- und Pserdemärkte. Nordwestlich von Szikßö öffnet sich das reizende Badäßer-Thal, auch nach dem Mäntabach benannt; es spaltet sich obenhin in mehrere enge Parallelthäler. Hier liegen vor Allem, bloß durch eine Gasse getrennt, die Zwillingsdörfer Also-Bad äß und Jänosd. Ihre Bewohner sind meist wohlhabende Bauern. Die reformirte Kirche zu Vadäß war gothisch, wurde aber später umgebaut. Weiter oben liegt links das Dorf Tomor, in dessen Gemarkung eine ausgedehnte Ansiedlnng der Steinzeit und mehrere Gegenstände aus der Bronzezeit gefunden wurden. Weiterhin liegt im Nachbarthale das Dorf Felfö-Badäß mit nur 900 Einwohnern; es ist trotzdem ein Ort von hervor- ragendem geschichtlichem Interesse. Es gehört nämlich zu den Stammnestern der Raköczi, die es unter Ludwig II. im Jahre 1517 erwarben und seither das Prädieat „de Felsö- Vadäß" zu gebrauchen begannen. Das einstige einstöckige Schloß der Raköczi ist im Dorfe noch erhalten. Es ist das Geburtshaus des Fürsten Sigismund Räköczi. Im Jahre 1713 kam es sammt der zugehörigen Herrschaft durch königliche Schenkung an Baron Jakob Meskö. Von einem seiner Erben ging es zu Beginn dieses Jahrhunderts durch Kauf an den Grafen Adam Vay über. Jetzt gehört es dem Grafen Tihamer Vay. Die römisch- katholische Kirche der Gemeinde ist von den Raköczi um die Mitte des XVI. Jahrhunderts erbaut. Es befindet sich darin ein interessantes Meßkleid, das aus dem Fell eines von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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