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Zips. Seine Zipser Abzweigungen verbinden sich durch die Hanißkvva (1.164 Meter) und
Knolla (1.268 Meter) mit den Kalksteinästendes Königsberges. Jenseits der Knolla löst
sich ein kürzerer südöstlicher Grat mit dem 1.074 Meter hohen Bergrücken des Greiner
los und endet mit dem über dem Badeort Schwarzenberg (Feketehegy) aufsteigenden
Buchwald (Bükkös, 1.116 Meter). Von der Knolla zieht gegen Nordost ein längerer Grat,
von welchem Kalksteinausläufer abzweigen. Der nördliche von diesen streicht zwischen
dem Hernad und dem Poräcsbach nach Osten, während der zweite, südlichere die platean-
sörmige Szkalagruppe (1.014 Meter) bildet. An wilder Romantik aber kommt keiner von
ihnen der großartigen Kalksteingruppe des Königsberges gleich. Ein dritter Zweig endlich
erstreckt sich bis zur Mündung des Göllnitzflusses. Die Hauptlinie des Erzgebirges
entsendet mehrere Zweige gegen die Südgrenze des Comitats; einer derselben enthält die
höchste Erhebung des Zipser Erzgebirges, den 1.318 Meter hohen Goldenen Tisch
(Arany-Aßtal).
Werfen wir nun einen Blick in das schöne Göllnitzthal.
Auf der Straße von Popräd nach Dobschau trifft man südlich, auf einer schönen,
der Tatra zugewandten Lichtung der Bergkette, die von der Schwarzen Waag bis
Donnersmark streicht, das anmuthige Blumenthal (Viragvölgy), eineSommercolonie von
Popräd. Weiter gelangt man nach der letzten Zipser Ortschaft Grenitz (Szepes-Veghely),
nahe am Hernad und erklimmt dann über waldbedeckte Bergflanken die 1.056 Meter hohe
Popova, von wo es dann ins Göllnitzthal hinabgeht, das am Fuße des Königsberges
beginnt. Hier folgt man in östlicher Richtung dem Flusse, der auf der 90 Kilometer langen
Strecke vom Ursprung bis zur Mündung nahe an 1.420 Meter Gesälle hat. Der schönste
Theil seines Oberlaufes ist das berühmte Sztraezenaer Thal an der Zips-Gömörer
Grenze mit der Dobschaner Eishöhle. Der obere Abschnitt des Göllnitzthales ist überaus
eng; auf Zipser Gebiet, bei der Mündung des Eisenbaches, wird es etwas breiter. Hier
liegt die erste ansehnlichere Ortschaft Wagendrüssel (Meriny), der westliche Vorposten
der einst so reichen sieben Bergstädte. Hier geht die Straße nach Jglö links ab und sendet
einen Zweig den Abhang eines Seitenthales hinan, das sich drei Kilometer von
Wagendrüssel gegen den Eisenbach öffnet, sonst aber geschlossen ist; dieser Weg führt nach
dem von herrlichem Nadelwald umgebenen Badeort Schwarzenberg (Feketehegy), wo
sich eine sehr besuchte Kaltwasserheilanstalt befindet. Weiter westlich berührt die Jglöer
Straße das Eisenbergwerk Roztoka. Dieses, sowie das Bergwerk Bindt jenseits des
Grates des Higenyberges, ist durch eine in großen Schleifen dahinziehende schmalspurige
Bergwerksbahn mit der Station Marksdorf (Märknsfalva) im Hernadthal verbunden.
Unterhalb Wagendrüssel liegt in einer anderen Erweiterung des Göllnitzthales die
Bergstadt Schwedler (Svedler), dann an der Mündung des von Süden herablaufenden
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Band 21
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (6)
- Band
- 21
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.25 x 21.79 cm
- Seiten
- 500
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch