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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 314 -
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314 des regsten Arbeiterlebeus. In neuerer Zeit hat der allgemeine Rückgang der Metallpreise den Grubenbetrieb wohl ins Sinken gebracht, allein die Ausbeutung der gewaltigen Eiseulager hat in den letzten Jahren wieder einen starken Aufschwung genommen. Ans industriellem Gebiete war die Eisenindustrie in der Zips jederzeit eine der wichtigsten. Wenn der Bergban sank, sank auch sie, und ebenso hob sich das eine wieder mit dem anderen. Verbreitete und gut eingerichtete Industrien der Zips sind noch: die landwirtschaftliche Spiritusbrennerei (an 115 Orten), die Bierbrauerei (an 11 Orten) uud die Stärkefabrication (Käsmark, Bsla, Popräd, Jglö). Außerdem gibt es im Comitate zwei Dampfmühlen (Jglö, Bethlensdorf), 188 Mühlen mit Wasserkraft, eine Erbfenschäl- und Rollgerstefabrik (in Felka), eine Maisstärkefabrik (in Marksdorf), zwei Papiermühlen (in Popräd nnd Unter-Rauschenbach), dann sind im Popperthale (Käsmark, Leibitz, Pudlein, Bauschendorf, Lublau) Flachsspinnereien nnd Webereien, sowie (namentlich in Leibitz) Tuchfabriken, Sägemühlen u. f. f. Alle diese Fabriken vermögen indeß für den Verlust nicht aufzukommen, der aus deni Niedergang der einst blühenden, auf den Export gegründeten Handwerksbetriebe erwachsen ist. Wie gesucht waren die Erzeugnisse der Zipser Leinenfärber, Kürschner, Schuhmacher, Gerber, Böttcher, Sznrschneider, und ganz besonders der berühmten Goldschmiede. Die Sommerfrischen und Cnrorte am Fnße der Tatra haben in neuerer Zeit zur Hebung des Baugewerbes beigetragen. Auch der Handel der Zips war ehedem rege; die wohlgepflegten Landstraßen und der slößetrageude Unterlauf der Flüsse Popper und Dnnajecz, die als Wasserstraßen nach Polen einträgliche Verbindungen nährten, trugen das ihrige dazu bei. Seit dem Ent- stehen der neueren Verkehrslinien hat sich die Waarenbewegung andere Richtungen gesucht und der Handel des Comitats beschränkt sich auf einen mehr loealen Rahmen. Die Einwohnerzahl der Zips betrug im Jahre 1869 175.031, im Jahre 1880 172.881, im Jahre 1890 nur noch 163.291, so daß die Zips, mit 46 Seelen auf den Quadratkilometer, zu den weniger dicht bevölkerten Comitaten gehört. Der Rückgang des Bergbaues und das Versiegen anderer Erwerbsquellen haben die Auswanderung gesteigert, so daß das Comitat in den letzten zehn Jahren etwa 22.000 Seelen verlor. Die Bevölkerung vertheilt sich auf acht Bezirke und acht Städte mit geordnetem Magistrat; in den Bezirken zählt sie 18 Groß- und 197 Kleingemeinden, 267 Pußten nnd Weiler. Die Gemeinden sind im Allgemeinen klein, mehr als 2.000 Einwohner haben im Jahre 1899 nur neun Ortschaften. Der Muttersprache nach wies die Volkszählung des Jahres 1890 5000 Magyaren, 44.958 Deutsche, 93.214 Slovakeu, 17.518 Ruthenen und 2601 Sonstige aus. Demnach gehört die große Mehrheit der Zipser Bevölkerung der slavischen Völkerfamilie an. Die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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