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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 352 -
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352 Bergflanke gelegene Abos ist jetzt ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt, denn hier schließt sich die Kaschau-Oderberger der Eperjes-Tarnower Linie an. — Die in dieser Gegend gefundenen Alterthümer scheinen dahin zu deuten, daß hier schon zur Zeit der Völker- wanderung ein lebhafter Verkehr bestand. Auch die Funde aus der Kalksteinhöhle des weiterhin gelegenen O-Rnzsin sind Zeugen vorgeschichtlicher Zeit. Gerade an der Zipser Grenze, gleichfalls am Hernadufer, liegt Phönix-Hutta, dessen Kupferhütte erst vor wenigen Jahren den Betrieb eingestellt hat. Dem westlichen Theil des Saroser Comitats wollen wir durch einen Überblick des unteren Tapolylanfes uud des Osvabeckens (Olsva) gerecht werden. Biegt man von der Eperies-Bartfelder Straße bei Kapi in östlicher Richtnng ab, so gelangt man auf der Zempliner Landstraße nach Hanussaln (1157 Einwohner), mit Schloß der Grafen Dessewssy. Aufwärts vom Tapoly folgt Kaproncza, wo im XIII. Jahrhundert ein Priorat der Cistercienser bestand. Der nächste Ort ist Giralt, einst Besitzthum der Szirmay, jetzt Verwaltungs- und Gerichtssitz der Tapolygegend, niit zahlreichen Herrensitzen. Dann folgt Margonya mit schönem Schloß. In den umliegenden Dörfern haben besonders die protestantischen Adelsfamilien des Comitats, die Dessewssy, Bänö, Kolosy, Tahy ihre Wohnsitze. Weiter oben liegt Kurima mit über 1000 Einwohnern, vor Kurzem noch Mittelpunkt der umfangreichen Domäne des Malteser- ordens, seither aber sammt der Umgebung in Privathände gelangt. Von Kurima aufwärts gelangt man über Komaröez und Bärtfa-Ujfaln nach Bartfeld. Die südwestliche Ecke des Säroser Comitats birgt das Övathal. Jenseits von Sövar gelangt man, an Kakasfaln vorbei, durch herrliche romantische Waldung und das Szigordthal anf die Berghöhen des Simonka und Libänka, von wo. man das ganze blühende Thal überblickt. Hier liegt die Niederlassung Dubuik, wo man den edlen Opal findet, dessen Feuer in allen Farben des Regenbogens spielt. Er ist der eigenthümlichste Edelstein Ungarns und übertrifft die amerikanischen Opale weitaus an Schönheit und Werth. Seine Gewinnung geht wahrscheinlich bis in die älteste Zeit zurück, nur kamen die gefundenen Steine als orientalische in den Handel. Den rationelleren Grubenbetrieb und Opalhandel hat der treffliche Archäolvge Gabriel Fejerväry angebahnt. Das Gebiet hatte nebst anderen Besitzungen im Ösvathale dem Andreas Keczer gehört und war nach dessen Hinrichtung confiscirt worden; Fejerväry pachtete es von dem Ärar, und seitdem entstanden die ersten regelrechten Bergwerksanlagen, aus denen schließlich der jetzige Betrieb hervorging. Ins Thal hinabgestiegen, erreicht man zunächst Vörösvägäs, dann Ösaln, Keczer-Lipoez, Keezer-Peklen und Koßtolan, in deren jedem ein Herrensitz oder eine Rnine die einstigen Besitzungen der Keczer bezeichnet, die größtentheils dem Fiscus anheimfielen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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