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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 354 -
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354 Das Gebiet, dessen flüchtigen Überblick wir im Obigen gegeben, umfaßt 3.821.. Quadratkilometer, mit 382 Gemeinden nnd nach der letzten Volkszählung 168.021 Civil- personen oder sammt dem Militär 169 033 Einwohnern. Diese Ziffern bedeuten im Hinblick auf die vorletzte Zählung einen Stillstand und im Vergleich mit noch früheren Zeiten einen Rückgang, denn selbst wenn man den weniger verläßlichen Aufzeichnungen aus den Vierziger-Jahren, welche dem Comitat eine Bevölkerung von 192—196.000 Seelen zuschreiben, keinen unbedingten Glauben schenkt, so hat doch auch die Volkszählung von 1870 um 7.271 Einwohner mehr ausgewiesen, als die jetzige Ziffer. An diesem Sinken der Bevölkerungsziffer trägt die meiste Schuld die schwierige Lage der Landwirthschaft und die dadurch bedingte Auswanderung nach Amerika. Denn der größte Theil der Bevölkerung treibt Landwirthschaft, allein die niedrigen Arbeitslöhne und der geringe Verdienst trieben das Landvolk anfangs nach dem Alföld, für die dort früher eintretende Erntezeit, dann aber noch weiter, über's Meer. Dort gingen viele Auswanderer zugrunde, viele aber kehrten zurück, und zwar mit ansehnlichen Ersparnissen. In diesen Verhältnissen ist jetzt eine Wendung eingetreten, indem die etwas verminderte Anzahl von Bauern für ihr amerikanisches Geld Land erworben hat und nicht mehr gern in Lohnarbeit geht; sie leben bescheiden auf der eigenen Scholle dahin, während die größeren Besitzer unter dem doppelten Druck der niedrigen Getreidepreise nnd der immer höher werdenden Arbeitslöhne immer schwerer ihr Auskommen finden. Die Folge davon ist, daß letzterer Zeit im Saroser Comitat der größte Theil der mittleren Grundbesitze zerbröckelt in Bauernhände gelangte, ja selbst einige der wenigen im Comitat vorkommenden Großgrundbesitze parcellirt und verkauft wurden. Die wichtigsten Bodenproducte sind: Hafer, Roggen, Weizen, Gerste und Kartoffeln; der größte Theil des Gebietes ist nicht Ackerland, sondern Wald, Weide und Wiese. Wirkliche industrielle Landwirthschaft wird aus Mangel an Capital nur an wenigen Orten betrieben, die meisten landwirthschastlichen Spiritusfabriken feiern; dagegen zeigt sich neuerdings dank dem eifrigen Wirken des Särofer landwirthschastlichen Vereines ein gewisser Aufschwung der Viehzucht und das Streben, die Race zu veredeln. Nach der letzten Zählung war die Zahl des Hornviehs 66.700, der Schafe 61.400, der Schweine aber nur 17.000. Dem Obstbau ist zwar der Saroser Boden günstig, doch ist auch auf diesem Gebiete nur hie und da ein Fortschritt wahrzunehmen. Im XVIII. Jahrhundert und um die Mitte des folgenden war die Obstzucht allgemeiner verbreitet und das Obst gelangte mich zur Ausfuhr; auch jetzt werden mit Ausnahme von Pfirsichen und Trauben fast alle einheimischen Obstsorten gepflanzt, doch haben andere Gegenden Säros an Qualität überflügelt, und zur Ausfuhr gelangen nur die Aprikosen der Zebener Gegend, nebst etwas
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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