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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 365 -
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365 einheitlichen Charakter, seine geographische Zusammengehörigkeit verleihen, sowie auch den wirthschaftlichen und klimatischen Ausgleich der Verschiedenheiten zwischen der Gebirgs- und Tieflandgegend bewirken. Ihnen ist es zu danken, daß es selbst in den höher gelegenen Strichen des nördlichen, gebirgigen Theiles fruchtbare Thäler, hie und da selbst anmnthige Ebenen mit reicher Vegetation gibt, wo die Nutzpflanzen, wie Mais, Weizen, besonders aber Roggen und Hafer bis in eine Höhe hinauf gedeihen, die in den Nachbarcomitaten solchen Gewächsen kaum mehr zugänglich ist. Ihr Werk ist es auch, daß diese höher gelegenen Stellen ein weniger rauhes Klima haben, und daß der südliche und nördliche Theil des Comitats, obgleich an Natur so verschieden, dennoch im Klima, ja selbst in der Regenmenge nicht nur keine bedeutenderen Unterschiede aufweisen, sondern viel gleichmäßiger sind, als die Nachbargegenden im Westen oder Osten. So beträgt das Jahresmittel der Temperatur in Saros-Patak 9 6° Celsius, iu Nagy-Mihäly 9° Celsius, und selbst die größte Differenz beläuft sich auf blos 3—4° Celsius nach oben oder unten. Die jährliche Niederschlags- menge beträgt in Tokaj 650, in Satoralja-Ujhely 700, in Nagy-Mihäly 760 Millimeter. Allein dieser Reichthum an Wasseradern hat auch seine Nachtheile. Da die kleineren Flüsse lauter Gebirgswässer sind, schwellen sie im Frühjahr stürmisch an, wogegen sie im Sommer förmlich versiegen. Der Wasserstand der größeren Flüsse ist zwar constant, da sie aber die Gewässer der kleineren Flüsse, wenn diese anschwellen, nicht abzuleiten vermögen, sind ihre Ufer vielfach in Morast- und Sumpfgebiete verwandelt. Dies ist besonders im Bodrogköz, zwischen Bodrog und Theiß der Fall, einem Gebiet, das noch vor Kurzem größteutheils morastig, stellenweise sumpfig war und einen Theil des Jahres hindurch unter Wasser stand, so daß es an sehr vielen Stellen nur als Wiese uud Weide zu beuützeu war. Die Bodrogreguliruug geht zwar schon seit 1847 vor sich uud ist die älteste der mit der Theiß zusammenhängenden Regulirungen, allein sie ist noch keineswegs beendet. Die Durchschnitte haben den vielgewundenen, über 160 Kilometer langen Lauf des Flusses um etwa die Hälfte verkürzt und vortreffliche Dämme schützen seine Gelände vor Überflutung, allein sein geringer Fall und noch mehr die geringe Stromgeschwindigkeit der parallel fließenden Theiß sind der Ausbildung des Flußbettes hinderlich. Überdies ist auch die mit der Reguliruug des Flußbettes zusammeuhäugeude Reguliruug der Binnenwässer noch nicht beendet. Seiner geologischen Bildung nach weist der Boden des Zempliner Comitats als herrschende Bestandtheile Karpathensandstein, Trachyt, hie und da Kalkstein nnd Thon- mergel ans. Die hereinreicheuden Ausläufer der Beskideu bestehen aus Karpathensandstein, dann aus Saudsteiucu und Mergelschiesern der Kreide- und Cocänperiode. Dagegen zeigen das Vihorlät-Gntin-Gebirge nnd die Eperjes-Tokajer Bergkette vornehmlich Trachyt. Der Hauptbestandtheil des Fruchtbodens ist Thonmergel, der ans den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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