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Deda, Säros-Orvß und Munkacs. Bei Väsäros-Nameny tritt auch der feine aschen-
artige, gelbliche Nyirer Sand auf, obgleich der Bvdeu dieser Gegend größtentheils aus
gebundenem Lehm besteht. Wo die Ebene am tiefsten ist, sinkt sie bis 104 Meter über
der Adria, während die Alpen des Grenzgebirges im Mittel 1263 Meter hoch sind.
Diese Alpen sind keine himmelhohen, kahlen, mit ewigem Schnee bedeckten Felsgruppen,
sondern nur sanft anschwellende, umfangreiche Bergmassen, deren untere Theile bis zu
zwei Dritteln ihrer Höhe von ungeheueren Laubwäldern bedeckt sind, während das
oberste Drittel waldlose Kuppen mit saftigen Grastriften bildet, auf denen viele Taufend
Stück Vieh ihr reiches Futter finden.
Die Grenzgebirge des Bereger Comitats sind die nordöstlichen Ausläufer der
Karpathen, die sich 380 Kilometer lang und 45 bis 106 Kilometer breit hinstrecken und
nnter dem Namen „östliche Beskiden" auch in die Comitate Ung und Zemplin hinein-
greifen. Die bedeutendsten Höhen dieser ausgedehnten Gebirgsgegend sind die Oß t ra
hora (1408 Meter), weiter östlich die Hußla (1405 Meter), dauu die Po lon ina
rnna (1473 Meter) und ein gut Stück unterhalb in den Szolyvaer Alpen der Sz to j
(1679 Meter). Überdies senden auch von Ung her, aus dem Polyäna-Szinyak-Gebirge,
mehrere Berggruppen ihre Verzweigungen in das Comitat herein; in diesen sind die
höchsten Gipfel: der Sziuyäk (1032 Meter) uud der zum Vihorlät-Gebirge gehörige
Obavaer Stein (975 Meter), dann östlich vom Szinyäk im Borlö- nnd Gyil-Gebirge
der schöne 1097 Meter hohe Kegel des Bnzsora. Dem südwestlichen Ausläufer des
Borlö-Gebirges gehört auch der lange Hat-Hegy an, dessen westliches Ende, bei der
Ortschaft Felsö-Schönborn (Ober-Schönborn, früher Olah-Kerepecz), nur durch eiue
geringe Einfenkuug von den weintragenden Bergen Pap-, Pal- und Nagy-Hegy in der
Gemarkung der Stadt Munkacs getrennt ist. Jenseits der Latorcza endlich erheben sich
die gleichfalls mit gutem Wein gesegneten Berge Gallis, Loväeska und der Vereshegy,
an dessen Ostseite noch der Csernek folgt. Diese Berge haben trachytisches, dagegen die
niedrigen, über Beregßäß und Muzsaly aufsteigenden riolithisches Gestein, das auch für
die Alaungewinnung sich eignet und gnte Mühlsteine liefert.
Das Gestein des Grenzgebirges ist zumeist Karpathensandstein, hie und da mit
Schiefer abwechselnd, weiter unten aber in der Gegend von Vezörßällas grobkörniger
Sandstein. Stellenweise kommt auch Schiefer vor, in der Gegend von Szolyva nnd
Paßika aber finden sich seeundärer jurassischer und neokomischer Kalkstein, nebst
Mergelbildungen.
Bei Munkacs und um den Hät-Hegy her treten Eisen- und Steinkohlenlager auf,
und in der Tiefe gibt es Salzlager, die in Dragabärtfalva offene Quellen zu Tage
senden. An zahlreichen Stellen, so bei Kustänfalva, Bnkovinka, Munkacs uud oben an
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Band 21
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (6)
- Band
- 21
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.25 x 21.79 cm
- Seiten
- 500
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch