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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
Seite - 460 -
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460 eines der ältesten Gebäude im Comitate, doch stammt der Thurm vom Anfang des XIX. Jahrhunderts. Am Fuße dieses Thurmes befindet sich ein feuersicheres, mit einer eisernen Thüre verschlossenes Zimmer, in dem das alte Archiv der fünf Kronstädte aufbewahrt wird. Die Bevölkerung ist in ihrem Fleiß unermüdlich und sehr sparsam. Früher baute sie feinen Tabak, jetzt das wohlschmeckendste Kraut, mit dem sie im Herbst alle Märkte des Comitats überschwemmt. Seit einigen Jahrzehnten hat auch die Obstzucht einen starken Aufschwung genommen. Die Stadt erhält eine landwirtschaftliche Wieder- holnngsfchnle mit dreijährigem Cnrs, zu deren Ergänzung die Regierung hier eine bäuerliche Musterwirthschaft eingerichtet hat. Sieben Kilometer südlich von Tecsö liegt die bedeutende Fabriksanlage Ferencz- völgy (Franzensthal) im gleichnamigen Thale. Hier befindet sich seit alter Zeit eine Glasfabrik, welche 120 Arbeiter beschäftigt und wöchentlich 30 Tonnen Waare nach verschiedenen Gegenden des Landes und auch nach dem Auslande verschickt. Unterhalb von Tecsö öffnet sich gegen Norden das lange und schöne Talabor-Thal , das eine der ärmsten Gegenden des Comitats mit der fruchtbarsten verbindet. Es beginnt oben am Fuße der Grenzalpen ganz schmal, zieht dann in südlicher Hauptrichtung immer mehr erweitert hinab und geht schließlich mit breiter Mündnng in das Theißthal über. Im Talabor-Thale ist die nördlichste Gemeinde Szinevär, das im XIV. Jahr- hundert entstand. Es ist von ungeheuren Fichtenwäldern und Alpen umgeben. Im Sommer zeigt sich hier ab und zu ein prächtiges Phänomen, die „Fata Morgana der Alpen". In dem unteren, breiten und anmuthigen Abschnitt des Thales ist eine ansehnlichere Ortschaft, Kövesliget, deren Gebiet drei Mineralquellen aufweist. Eine derselben ist die ausgezeichnete Räkö czi-Quelle. Weiter unten liegt das Dorf D arva, das Stammnest der sehr alten Familie Darvay. Unten, in der weiten Öffnung des Thales, erblickt man das weitgedehnte, starkbevölkerte Dorf Bustyahäza. Daneben liegt eine ärarische Ansiedlnng, ein sogenannter „Handal" (Handel); so heißen überhaupt in diesem Eomitat die bei den Ortschaften liegenden ärarischen Arbeitercolonien. Als diese Gegend noch keine Eisenbahn hatte, wurde das Salz von näheren und ferneren Gruben per Achse nach Bustyahäza, ja nach Tißa-Ujlak geschafft, wo man es dann auf Flößen verlud. Deshalb wurde in Bustyahäza ein ärarisches Salztransportamt errichtet. Durch die Eröffnung der Nordostbahn verlor die Bevölkerung den nicht geringen Nutzen, den das Verfrachten und Verstößen abgeworfen hatte, und das Salztransportamt zu Bustyahäza wurde 1869 in ein Forstamt umgewandelt. Dieses verwaltet ein Gebiet von 157.000 Katastraljoch, das etwa 80.000 Kubikmeter Holz liefert. Das Ärar nimmt für Fichtenholz jährlich 400.000 bis 420.000, für Buchenholz nur etwa 6000 Gulden ein. Mit der 1872 errichteten Dampfsäge ließ das Ärar in eigener Regie, mit
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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