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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Band 21
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461 100 Arbeitern, jährlich 36.000 Cubikmeter Holz sägen, während bei dem jetzigen Verpachtungssystem das Sägeproduct zwischen 20.000 und 35.000 Cubikmeter schwankt. Die Ansiedlung hat 700 Einwohner. Die zu diesem Bezirk gehörigen Alpenweiden sind 9600 Joch groß und ihr Pachtschilling beträgt 6050 Gulden jährlich. Westlich von hier, am Fuße der Bergkette Köhät, die das Comitat von Szatmär trennt, liegt Visk, am linken Ufer der Theiß, in einer von der Natur vielfältig gesegneten Ebene. Diese volkreiche magyarische Ortschaft treibt viel Landwirthschaft und Obstzucht. Die Bevölkerung des recht hübschen und überaus wohlhabenden Ortes stammt von siebenbürgisch-szeklerischen und sächsischen Ansiedlern des XIII. und XIV. Jahrhunderts her; jetzt ist sie rein magyarisch, unterscheidet sich aber im Dialect von allen anderen Magyaren des Comitats. Das öffentliche Leben wird durch die Thätigkeit mehrerer volkswirthschastlicher Vereine gefördert. Alljährlich findet eine Obstausstellung statt. Der Weizen und Mais von Visk gelangt sogar ins Ausland. Auch die Hausindustrie gedeiht. Die Flachsarbeit dauert bei den Visker Frauen fast das ganze Jahr hindurch. Im Winter hört das Spinnen und Haspeln, im Frühjahr das Weben, Bleichen und Nähen gar nicht auf; aber sie verkaufen von ihrer schönen Leinwand wenig, sie ziehen es vor. Alles für die eigene Bekleidung zu verwenden. Ausdauernder Fleiß und praktischer Sinn sind die Haupteigenschaften der Leute von Visk. Aus der Vergangenheit des Ortes sei erwähnt, daß die jetzige resormirte Kirche zur Zeit Karl Roberts erbaut ist. Fünf Kilometer vom Orte erhebt sich, mit herrlichem Buchenwald bedeckt, der Värhegy (Festungsberg) und in dessen Flanke das im ganzen Lande hochberühmte Bad Visk- Värh egy. Es wird namentlich von Frauen viel besucht, da das alkalische, salzsäure- und eisenhaltige Wasser bei Frauenleiden sehr wirksam ist. Eine schöne Straße führt in Windungen zum Bade hinauf. Außer den Hauptquellen dieses Bades hat der Värhegy auch an seiner Westseite ähnliche Mineralquellen, und solche gibt es noch im westlichen Theile der städtischen Gemarkung, wo in dem reizenden Sajän-Thale mehrere Quellen aufgehen. Im Sommer errichtet hier das städtische Publicum Laubhütten uud badet in dem Mineralwasser, das in Gruben gesammelt uud mittelst glühender Steine erwärmt wird. Nördlich von Visk liegen Sändorsa lva und Söfa lva , in zwei Nachbarthälern. Sie haben bedeutende Salzquellen. Die stärkste liegt 2 Kilometer von Sandorfalva, sie liefert der umwohnenden Bevölkerung jährlich an 3 Millionen Liter Salzwasser. Über dem Salzbrunnen ist ein Gebäude errichtet, wo das massenhaft zuströmende Volk unter der Controle eines Aufsehers das Wasser schöpft. Westlich von Söfalva liegt Hnßt-Baranya , mit einem 1716 erbauten Kloster des griechisch-katholischen Basilianerordens, das jetzt von drei Mönchen bewohnt ist. Die Klosterkirche ist ein Wallfahrtsort.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Band 21
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (6)
Band
21
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1900
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.25 x 21.79 cm
Seiten
500
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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