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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 140 -
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140 Bändern ewiger Schnee umschlingt. In einem Einschnitte des Gratabfalles spiegelt ein von einem dichten Pflanzenteppich umrahmter kleiner See das Berggemälde wieder. Die Fernsicht von dem Gipfel des nach allen Seiten hin steil abfallenden Magl ic zeigt ein in seiner Mannigfaltigkeit reizvoll bewegtes Bild. Da sind die weiten, grauen Karsthochflächen der Hercegoviua mit ihreu kahlen Mauern, ihrem langgezogenen Aufbau, dem fahlen Grün der sommerlichen Weiden auf dem bleichen Kalk. Dann das grüne Bosnien mit seinen dunklen Wäldern, welche die hintereinander auftauchenden Gebirgs- ketten überziehen, und endlich die ruhigen, ernsten Formen des welligen Hochlandes der Schwarzen Berge mit dem schneebedeckten, dreigipfeligen Dnrmitor, der „Nebeska soha", der „Himmelsgabel", deren schwerfällige Riesenmauer sich im Ost dem Maglic gegenüberstellt. Von der Wasserscheide Cemerno an zieht sich längs der Grenze eine staffelförmig gegen das Meer abfallende Reihe größerer und kleinerer Becken mit unterirdisch abfließen- den Schlundwässern hin. Die einzelnen Glieder dieser Kette sind Gacko, Gorito, Plana, Bilek und Trebinje; und die zwischen dem Anfang- und dem Schlußgliede waltende Höhendifferenz vou 700 Metern bedingt eine ganze Scala von klimatischen Unterschieden, die in dem monotonen Karste mannigfaltigen Ausdruck finden. Gackos Hauptstadt soll vor geraumer Zeit Cruica gewesen sein, in dem verkarsteten südlichen Theile des Polje in einem etwas tiefer liegenden Kessel, der einiger sparsam vertheilten Baumgruppen wegen bereits als paradiesisch gepriesen und die „Gartenerde" (Crnica) genannt wird. Zwischen den ausgedehnten Häuserruinen der ehemaligen ragnsäischen Zollstation und Handelscolonie bauen jetzt einige mohammedanische Dörfler Mais und Kartoffel. Es war der wichtigste Ort auf der ganzen Linie von Trebinje bis Foca, und von hier aus versuchten die türkischen Behörden mit den Nahijen von Rndine, Banjani, Gat, Drobnjak und Piva fertig zu werden. Es endete, wie hier Alles, mit rauchendem Schutt, und aus der Niederlage Crnicas zogen Metohija (Gacko) und Bilek Nutzen. Auch die große Landstraße, die von Nevesinje ins Gacko-Polje kommt, läßt Crnica unbeachtet und zieht geradeaus durch das mit Riffen durchsetzte Pusto-Polje auf die Schwelle des nächsten Thalkessels, auf den Sattel der Kobila-Glava, wo sie den alten Pfad wiederfindet. Mit Crnica ist auch sein Stützpunkt Kljnc zum historischen Trödel geworden, von dem der Volksmund allerhand Fabeln zu berichten weiß, deren Mittelpunkt der letzte Großvojvode Sandalj Hranie bildet. Westwärts höhlt sich der Kessel tiefer in die Fort- setzung der das Gacko-Polje überhöhenden, steinigen, schwer zugänglichen Bjelasica, in die verwitterte „Bab a" (Großmutter) ein, und mürrisch schaut der Gipfel „Djed" (Großvater) nieder auf den von den Wänden losgerissenen Felsbrocken, auf dem sich noch einige Burg- trümmer mühsam behaupten. Türkische Irreguläre, Baschibozuks, hielten bis zu den letzten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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