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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 164 -
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Seite - 164 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22

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164 die keramischen und metallenen Fundstiicke der prähistorischen Nekropolen darauf hin, daß griechischer Unternehmungsgeist einerseits und die Sucht nach neuem Schmuck und Geräth anderseits diese Schranken doch überwunden haben. Bei den südlicheren Fundgebieten ist aber an einen anderen Weg zu denken, den der Import gegangen ist. In die Hereegovina und nach Mittel- und Südbosnien gewährt und gewährte zu jeder Zeit ein nach Westen offenes Thor fremder friedlicher und kriegerischer Eroberung freien Einlaß: das Thal der Narenta, die allein unter den dalmatinischen Zuflüssen der Adria tiefer ins Binnenland leitet. Durch diese Spalte erhielten denn auch schon im IV. Jahrhundert die Küstenfahrer nähere Kunde über die hydrographischen Verhältnisse am Mittellaufe der Narenta und von dem von der oberen Strecke des Flusses weit nach Südosten zu wohnenden Volke der Autariaten, dessen stete Kriegssucht es auch mit Alexander dem Großen in Kampf zu verwickeln drohte. Die steten Gegner der Autariaten waren im Westen die am rechten Narentaufer um Vrgorae, Ljnbnski und Mostar ansässigen Ardiäer, die es allein unter den Völkerschaften unseres Gebietes zu einer größeren politischen Einheit und Bedeutung brachten. Unter ihrem Könige Agron und dessen Nachfolgerin Tenta waren sie auch zur See dermaßen kräftig, daß sie ihre Corsarenfahrten längs der dalmatinischen und epirotischen Küste bis nach Griechenland ausdehnen, die dalmatinischen Griechenstädte unablässig befehden, ja zum Theil in ihre Botmäßigkeit bringen konnten. Viel griechisches Gut mag durch diese Flibustier- züge in die heimischen Berge und weiter im Austausch ins Binnenland gekommen sein. Wie sehr ein dritter in der Nähe des narentanischen Einbruchsthores seßhafter Stamm, die in der südlichen Hereegovina von Neum bis Stolae wohnenden Daorser, mit dem Griechen- thum in Berührung gekommen war, sehen wir daraus, daß er um die Mitte des II. Jahr- hunderts v. Chr. Münzen schlug mit griechischer Aufschrift und dem Bilde des Hermes. Die Bedeutung des Binnenlandverkehrs an der Narenta beweist am deutlichsten der Umstand, daß unfern der Flußmündung beim heutigen Metkovic bereits im IV. Jahr- hundert v. Chr. das Emporium Narona erblühen konnte, das nach dem Zeugnisse des Psendoskylax auch von Seeschiffen angelaufen wurde. Von diesen muß ein beträchtlicher Theil den Verkehr mit den epirotischen Küstenstädten Apollonia und Dyrrhachium unter- halten haben, denn die Drachmen dieser korinthisch-korkyräischen Colonien finden wir über ganz Bosnien und die Hereegovina verbreitet. Stellenweise reihen sich ihre Fundstätten so aneinander an, daß man den Versuch wagen kann, darnach auch die anderen in der vorrömischen Zeit begangenen Handelswege zu ermitteln. Ein solcher führte von der Narenta aus durch das Ramathal in die reiche Vrbasebene Skoplje. Nicht wenige Münzfunde bezeugen, daß selbst ganz abgeschiedene und hochgelegene Orte, wie das an der Waldgrenze derBjelasniea gelegene Umoljani, von demVerkehre damals nicht unberührt geblieben waren.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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