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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 231 -
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231 Festung demselben Sultan widerstehen können, dessen Heere Constantinopel erobert haben?" Er bittet daher um ausgiebige Hilfe, „denn nur so ist Bosnien, welches sozusagen den Schlüssel und den Hafen der Christenheit bildet und dessen Besitz dem Westen und dem Norden zuführt, zu retten". Einstimmig berichten die Quellen von den kühnen Kämpfen, welche die christlichen Truppen in den wilden Bergschluchten mit den an Zahl weit überlegenen Türken ausfochten. Es ist beinahe ein Wunder zu nennen, daß Jajce, nur von einer kleinen Besatzung vertheidigt, sich im Jahre 1464 gegen den Sultan behauptete, der schon bei der falschen Nachricht von der Ankunft des Königs die Belagerung aufhob. Mathias konnte aber seinen Zweck nicht vollständig erreichen, indem er bei Zvornik an der Drina zum Rückzug gezwungen wurde; doch behielt er das Banat Bosnien und auch Srebruik an der oberen Drina und gab dem Ganzen, Bosnien, wie er es nun entgegen der alten Benennung Rama nannte, zum Gouverneur den tapferen Emerich von Szapolyay, der, mit großen Vollmachten ausgestattet, eine Art vizeköniglicher Gewalt ausübte. Diese Art der Lösung war dem feurigen Papste nicht ganz genehm. „Es ward mir traurig um meine Seele", schrieb er an den König, „daß meine Hoffnungen so verrauchen mußten. Die Christenheit erblickte in dir, mein Sohn, den Einzigen, der den Türken nicht nur besiegen, sondern auch bändigen konnte. Nur der kaun die Krone erlangen, welcher wacker kämpft." Mathias hatte auf diesen Borwurf nur die Antwort: daß man große Ziele mit kleinen Mitteln nicht erreichen könne. Mit einer gewissen Bitterkeit betont er dem Papste gegenüber, daß man mit einigen Tausend Dueaten nicht an das Schwarze Meer gelangen könne; und wenn man die Türken aus Europa treibeu wolle, dann müsse man einer starken Hand gewaltige Mittel reichen, nm dem starken Türken beizukommen. Und so geschah es, daß Mathias, auch anderweitig beschäftigt, durch den Papst selbst in andere Bahnen gelenkt, sich mit der militärischen Organisation und Instandsetzung der bosnischen Festungen begnügte. Um diesem Gebiete ein Vorland zu geben, vereinigte er, mit Einwilligung des Papstes, das von den Tempelrittern verwaltete Priorat Vrana in Dalmatien mit dem bosnischen Gebiete. Dies ist die erste thatsächlich und zielbewußt erfolgte theilweise Vereinigung Dalmatiens mit Bosnien. Die Sultane empfanden gar bald die Wichtigkeit der neuen ungarischen Position. Der Sultan stellte dem Könige den Antrag, einen dauernden Frieden zu schließen; er wolle ihm sehr gerne ganz Bosnien und Serbien überlassen, wenn der König ihn sonst in Frieden ließe. Dieser Antrag gefiel dem König; doch war es nun der Papst, welcher diesen günstigen Friedensschluß hintertrieb. Es ist richtig, daß auch mit diesem Frieden eine dauernde Verständigung kaum möglich gewesen wäre. Dennoch ist die Sinnesänderung des Papstes bemerkenswerth, weil er einerseits Mathias Eorvinus immer zur Ehristiauisirnng
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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