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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
Seite - 267 -
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207 aus die Katholiken in dem Sinne einzuwirken, daß sie ihre Erlösung uur von Österreich zu erhoffen hätten. Diese politische Richtung wurde durch die neue Stellung der Monarchie, welche von den Franzosen aus dem Deutschen Reiche gedrängt war, nur befestigt. Man fühlte es instinetiv, daß die Dynastie wie auch die nunmehr neugestaltete Monarchie ihre politische Mission im Osten suchen müsse. Der feinste Beobachter seiner Zeit, Erzherzog Karl, und die besten Generäle der Armee befürworteten vom Jahre 1807 angefangen die Annexion des adriatischen Dreieckes. Diese Mission Österreichs hatte seit dem Falle der venetianischen Republik in Dalmatien auch eine positive Basis, die sich zwar infolge der französisch-italienischen Contreminen nicht in dem Maße ausnützen ließ, als es für eine couceutrirte Action nothwendig gewesen wäre, doch für die Zukunft von sehr bedeutender Wichtigkeit war. Anderseits raffte sich das mohammedanische Element, welches von drei ihm feindlichen Kräften, von dem berechnenden und gewiß nicht freundlichen französischen Einflüsse, von der österreichischen katholischen Propaganda und von der serbisch- russischen Orthodoxie umgeben war, auf und verhinderte, entflammt durch seinen alten nationalen Haß gegen das Serbenthum, ein dauerndes Herübergreifen des Aufstandes auf bosnisches Territorium. Die bosnischen Truppen wurden zwar von den Serben oft besiegt, aber sie rächten sich auch dafür sehr oft, und als schließlicher Erfolg der tapferen Haltung Bosniens kann es bezeichnet werden, daß in dieser Zeit, wo so viele Stürme über das ottomanische Reich hereinbrachen, wo Österreich, später Frankreich und dann voriibergehend auch Rußland sich an den Grenzen Bosniens festsetzten, dieses — „die Schwelle des Reiches" — erhalten blieb. Dieser Umstand bestärkte die Mohammedaner in ihrer Auffassung, daß sie der Regierung des Sultans nichts zu verdanken habeu, und daß im Gegentheile sie in der größten Noth die Helfer des Staates, die Retter der Ober- herrschaft des Sultans seien. Es schmerzte sie zwar als Glanbeusgeuossen, daß die Serben mit ihrer Autonomie einen unleugbare« Sieg errungen; doch waren die Besiegten ja zumeist Osmaulis. Viel wichtigere Folgen hatte die zeitweilige französische Oeeupation Dalmatiens und dann die dauernde Rückeroberung von Seite der Habsburger; denn von dieser Zeit datirt, im Zusammenhange mit dem serbischen Unabhängigkeitskriege, die erste Regung der Natioualitätsidee im adriatischen Dreiecke. Mau bezeichnete von Rom aus die Katholiken des adriatischen Dreiecks mit einem alten, durch die Renaissance wieder aufgekommenen Nameu als Jllyrier, und diese Bezeichnung entwickelte sich alsbald zum Collectivnamen der kroatischen, dalmatinischen und bosnischen Novizen, durch diese dauu literarisches Bürgerrecht erlangend. Als dann die Idee der französischen Revolution nud später die Politik des Kaiserreiches auch iu die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Band 22
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bosnien und Herzegowina
Band
22
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.34 x 22.94 cm
Seiten
536
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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